Der heurige Festspiel-Sommer ist Alexander Pereiras (erst) zweiter und (schon) vorletzter. Denn 2015 ist Salzburgs (Noch-)Intendant bereits Chef der Mailänder Scala. Als sein Nachfolger ist der neue Chef der Wiener Festwochen, Markus Hinterhäuser, so gut wie sicher.
Der Intendant. Ausgesprochen glücklich sollte man über Pereiras Abgang – trotz aller seiner offenkundigen Fehler (harte Terminpläne; Neigung zum „Job-Hopping“) – aber nicht sein, denn gerade dieser Festspielsommer ist einer der glamourösesten und qualitätsvollsten seit Langem.
Der Glamour Superstars sind heuer in Salzburg keine Mangelware. So kann man etwa die (konzertant aufgeführte) Verdi-Oper Giovanna d’Arco mit Anna Netrebko und Plácido Domingo nur als „Coup“ bezeichnen. Viertelstündige Ovationen nach den Vorstellungen und Schlangen von Kartensuchenden sind der Beweis für den Erfolg.
Die Regie Als wegweisende Opern-Inszenierung sticht Stefan Herheims kluge und sinnliche Interpretation von Wagners Meistersingern hervor (die Produktion will Pereira auch nach Mailand bringen). Auch die Neuinszenierung des schon verwilderten Jedermann mit Cornelius Obonya begeisterte zumindest die heimische (weniger die bei Hofmannsthal immer naserümpfende deutsche) Kritik. Ledigliche Matthias Hartmanns verblödelte Nestroy-Jux-Regie ließ zu wünschen übrig.
Die Dirigenten Mit Nikolaus Harnoncourt, Christian Thielemann, Riccardo Muti oder Simon Rattle macht heuer die Maestri-Elite in Salzburg Station.
Der nächste Coup Heute hat der mit Spannung erwartete Don Carlo mit Jonas Kaufmann und Thomas Hampson in der Inszenierung des Berliner Regie-Titanen Peter Stein Premiere. Wir berichten morgen live.
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