Bewegendes Drama

Bestsellerverfilmung "Abbitte" mit Keira Knightley

06.11.2007

England 1935. Eine 13-Jährige, voll von den Gefühlswallungen der Pubertät erfasst, begeht einen Fehltritt, der sich nie wieder aus der Welt schaffen lassen wird.

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© Universal, Foto: Alex Bailey
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An einem ungewöhnlich heißen Sommertag im England des Jahres 1935 beobachtet die 13-jährige Briony (Saoirse Ronan) den Flirt ihrer älteren Schwester Cecilia (Keira Knightley) mit dem Gärtnersohn Robbie (James McAvoy). Die frühreife Briony hat gerade ihr erstes Theaterstück vollendet, sie möchte Schriftstellerin werden. Gefangen in ihrer überbordenden Fantasie interpretiert sie das Gesehene falsch und lässt bewusst zu, dass Robbie eines Verbrechens beschuldigt wird, das er nicht begangen hat.

Jäh endet die Familienidylle, Cecilia und Robbie müssen sich trennen, Robbie wird verhaftet, später zieht er als Soldat in den Zweiten Weltkrieg. Kurz vorher treffen sich die Liebenden noch einmal ganz kurz und machen Pläne für ihre gemeinsame Zukunft.

Bewegendes Drama
Regisseur Joe Wright hat mit Keira Knightley in der Hauptrolle Ian McEwans Bestseller "Abbitte" für die Leinwand adaptiert - eindringlich, melodramatisch, packend. Über Höhen und Tiefen des menschlichen Wesens, zwischen Schuld und Erkenntnis und durch die Katastrophen des 20. Jahrhunderts hindurch spannt sich ein bewegendes Drama. "Abbitte" ist ein intensiv erzählter Film, der durch glaubhafte Charaktere auch über eine Länge von mehr als zwei Stunden hinweg spannend bleibt. Österreich-Start der Literaturverfilmung ist am 9. November.

Ratternde Schreibmaschine als Leitmotiv
Die gesamte Geschichte wird von Briony erzählt und zu Papier gebracht. Dabei gibt es keine Rahmenhandlung im üblichen Sinne. Das Rattern der Schreibmaschine dient als Leitmotiv, welches immer wieder aus dem Off zu hören ist und manchmal in die Geräusche der Handlung, manchmal auf eindringliche Weise in den sonst sehr melodischen Soundtrack von Dario Marianelli übergeht.

Keira Knightley fantastisch besetzt
Regisseur Joe Wright ("Stolz und Vorurteil") griff für die Rolle der Cecilia erneut auf Keira Knightley zurück, diesmal jedoch in einer ungewohnt ambivalenten Rolle. Zwar spielt sie wieder ein Mädchen aus der englischen Oberschicht, das sich, wie schon in "Fluch der Karibik", in einen einfachen jungen Mann (überzeugend: James McAvoy) verliebt. Doch diesmal kämpft sie gegen ihre Gefühle an und hat Schwierigkeiten, ihre anerzogene Arroganz abzulegen. Es ist ungewohnt, Knightley in einer manchmal unsympathischen Rolle zu sehen. Keira Knightley meistert diese Herausforderung problemlos, ihre Cecilia sprüht nur so vor Leben.

Hauptfigur von drei Schauspielerinnen dargestellt
Die Figur der Briony, eigentlich Protagonistin, bleibt zurückhaltend inmitten der dramatischen Ereignissen um sie herum - sie ist immer mehr Erzählerin als Teil der Handlung. Briony wird im Laufe der Geschichte von drei Schauspielerinnen verkörpert. Während die 15-jährige Saoirse Ronan die junge, in sich zurück gezogene und zutiefst verwirrte Briony auf eindringliche Weise verkörpert und Vanessa Redgrave der alten Briony endlich einen liebenswerten Zug verleiht, fehlt es Romola Garai als 18-Jähriger ein wenig an Glaubwürdigkeit.

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