Nach Krankheit

Bildhauer Bruno Gironcoli gestorben

20.02.2010

Der Bildhauer starb am Freitag im Alter von 73 Jahren. Er gilt als großer Einzelgänger der österreichischen Kunstszene.

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Der österreichische Bildhauer Bruno Gironcoli ist gestern, Freitag, Abend nach langer, schwerer Krankheit in der Wiener Rudolfstiftung gestorben. Gironcoli galt als großer Einzelgänger der österreichischen Kunstszene und schuf ein komplexes, irritierendes bildhauerisches Werk mit unverwechselbaren symbolhaften Formen.

Bis 2004 leitete er die Meisterschule für Bildhauerei der Akademie der bildenden Künste in Wien, der er seit 1977 als Nachfolger von Fritz Wotruba vorstand. 1993 erhielt er den Großen Österreichischen Staatspreis, 2003 nahm er an der Biennale in Venedig teil. Gironcoli, am 27. September 1936 in Villach geboren, soll in Wien beigesetzt werden.

Erste Reaktionen
Tief betroffen zeigten sich Vertreter der heimischen Politik über die Nachricht vom Ableben Bruno Gironcolis: "Mit Bruno Gironcoli verliert Österreich einen der größten und bedeutendsten Künstler der Gegenwart, dessen Werk weit über die Grenzen unseres Landes hinaus wirkt", würdigte Bundeskanzler Werner Faymann (S) den Bildhauer, der "prägende Marksteine der bildenden Kunst" gesetzt habe.

"Bruno Gironcoli als einer der ganz großen österreichischen Bildhauer war zu sich und in seiner Kunst kompromisslos. Wie kaum ein anderer moderner Künstler versuchte er den Schrecken und die Täuschungen der Gegenwart entlarvend darzustellen", lautete die erste Stellungnahme von Kulturministerin Claudia Schmied (S). Gironcoli habe sich "nie Kontroversen verschlossen und damit einen politischen Diskurs mit und durch die Kunst gepflegt. Seine zeitlos gültigen Aussagen werden uns in seinem Werk ständige Mahnung bleiben."

"Wir haben einen der bedeutendsten österreichischen Gegenwartskünstler verloren", reagierte Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S). "Er war - auch international gesehen - einer der wichtigsten Bildhauer seiner Generation und hat die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts mitgeschrieben. Mit seiner unverwechselbaren Formensprache nimmt er im Feld der internationalen zeitgenössischen Skulptur eine einzigartige Stellung ein."

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