Der Roman "Halbinsel" gewann den Belletristik-Preis der Leipziger Buchwoche.
Bibliothekarin Annett lebt zurückgezogen auf einer Halbinsel im ostfriesischen Wattenmeer. Eines Tages bekommt sie von einer Ärztin einen Anruf, ihre Tochter Linn hat bei einem Vortrag einen Schwächeanfall erlitten und liegt im Spital. Annett holt Linn zu sich nach Hause, damit die Tochter sich erholen kann. Doch die junge Frau, die seit Jahren aktivistisch arbeitet, ist ausgebrannt, erschöpft. Bald zeichnet sich ab, dass es bei ein paar Tagen Krankenstand nicht bleiben wird.Bilkau ist wichtige deutsche AutorinPreis. Journalistin und Autorin Kristine Bilkau hat mit ihrem Text „Halbinsel“ jüngst den mit 15.000 Euro dotierten Belletristik-Preis der Leipziger Buchmesse gewonnen. Auch im Rennen war u.a. der Österreicher Wolf Haas mit seinem besonderen Roman „Wackelkontakt“.Kristine Bilkaus Romane haben in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erregt, ihr Buch „Nebenan“ fand sich 2022 auf der Shortlist vom Deutschen Buchpreis. Nachdenklich. Bilkaus Text ist flüchtig, unaufgeregt und doch durchdrungen von Themen, die tief gehen. Da ist zum Beispiel die Mutter-Tochter-Beziehung. Es ist ein zartes Annähern durch den Zufall des Zusammenbruchs der Tochter. Die Mutter erinnert sich unweigerlich an Kindertage der Tochter, als sie diese schlafend im Krankenbett sieht. Doch, wo stehen die beiden Frauen jetzt? Nach und nach blitzen hier persönliche Themen auf, der frühe Tod des Vaters bzw Ehemanns, das gemeinsame und seit einigen Jahren getrennte Leben der Frauen. Im Text verschlungen ist aber auch das große Ganze unserer Zeit - die Klimakatastrophe - zu finden. Ein zwischen Reflektion und Zukunftshoffnung wirkender Text. Stark und zart!