Interview: Birgit Minichmayr über Film & Theater .
Burg-Star Birgit Minichmayr über die Buhlschaft im „Jedermann“, ihr Tote-Hosen-Duett mit Campino und ihren neuen Film „Alle Anderen“.
ÖSTERREICH: Für Alle Anderen wurden Sie bei der Berlinale als beste
Schauspielerin ausgezeichnet. Wo steht Ihr Silberner Bär jetzt?
Birgit
Minichmayr: Auf dem Nachtkastl. Es freut mich besonders, dass ich den
Preis für Alle Anderen bekommen habe. Ich hatte sehr gehofft, dass ich die
Rolle kriege, denn das ist eine Frauenfigur, die man nicht alle Tage
bekommt, in dieser unglaublichen Bandbreite.
ÖSTERREICH: Ist Filmen spannender als Theater?
Minichmayr:
Nein. Ich würde den einen Bereich wegen dem anderen nicht verlassen. Oscar
Werner sagte einmal: „Mit dem Theater bin ich verheiratet, und der Film ist
meine Geliebte“. So halte ich es auch. Ich finde es schön, beides zu haben –
einen Ehemann und einen Geliebten ...
ÖSTERREICH: 2010 spielen Sie die Buhlschaft im Salzburger Jedermann.
Minichmayr:
Man trat an mich heran, ob ich mir das vorstellen könnte, und ich sagte ja.
Trotzdem war meine Zustimmung stark abhängig von der Besetzung des
Jedermann. Nicholas Ofczarek war ein absoluter Wunschpartner für mich.
ÖSTERREICH: Die Buhlschaft ist ein Karriere-Symbol in Österreich.
Minichmayr:
Es ist eine Prestigerolle, aber: Müsste ich mich entscheiden zwischen
Medea und Buhlschaft, würde ich tausend Mal lieber die Medea spielen. Gott
sei Dank hatte ich die Medea schon, also dachte ich, nehm’ ich die
Buhlschaft halt auch mit (lacht). Ich freue mich natürlich und werde
versuchen, hinter das Geheimnis der Buhlschaft zu kommen.
ÖSTERREICH: Im Radio sind Sie jetzt oft mit dem Song Auflösen, Ihrem
Duett mit Campino, zu hören.
Minichmayr: Es war eine
große Ehre für mich, dieses Duett aufzunehmen – das erste Duett in der
Geschichte der Toten Hosen. Obendrein hat mir Campino die Erfahrung
ermöglicht, vor 16.000 Leuten zu singen – das ist einfach ein geiles Gefühl.
Das rockt. Dafür bin ich dankbar.