"Illuminati"
Bombe im Vatikan
05.05.2009
Tom Hanks soll eine blutige Attentatsserie gegen den Vatikan aufklären: Am 14. Mai startet die Dan-Brown-Verfilmung „Illuminati“.
Die Uhr tickt. Die Drohung der Attentäter: Von 20 Uhr an stirbt jede Stunde
ein Kardinal. Und um Mitternacht soll dann der ganze Vatikan in einer
einzigartigen Explosion verglühen.
Das ist der Plot von Illuminati,
der zweiten Verfilmung eines Bestsellers von Dan Brown (nach Da Vinci Code
2006). Zur Weltpremiere am Montag, 4.5., kam Hollywood auf Kurzbesuch nach
Rom: Tom Hanks und Ewan McGregor, Regisseur Ron Howard und Autor Dan Brown
reisten zum Roten-Teppich-Defilee und zu Interviews an.
Spitzen-Thriller
Zuvor
wurde der neue Filmhit (ab 14. Mai im Kino) der internationalen Presse
gezeigt. Erster Eindruck: Illuminati ist stärker als Da Vinci
Code, der weltweit 760 Millionen Dollar einspielte. Oscar-Preisträger
Ron Howard hat nach allen Regeln des Hollywood-Kinos einen großen Thriller
voller Spannung und Action gedreht. Zwar verliert sich der Film gelegentlich
in langen Dialogen, doch dann nimmt diese Schnitzeljagd durchs nächtliche
Rom rasch wieder Fahrt auf wie ein Ferrari-Bolide.
Bogen
Illuminati
schlägt einen Bogen von den Traditionen der katholischen Kirche zur
Spitzentechnologie der Zukunft.
Antimaterie-Bombe
Die
Dan-Brown-Lesergemeinde weiß Bescheid: Der Thriller beginnt mit dem
Diebstahl einer Antimaterie-Bombe. Eine Terrorgruppe, die sich (nach einem
alten Geheimbund) „Illuminati“ nennt, droht, den Petersdom damit in die Luft
zu jagen. Dem Symbologen Robert Langdon (Hanks) bleiben nur wenige Stunden,
um hinter das Geheimnis der Illuminaten zu kommen, die ausgerechnet während
der Papstwahl zugeschlagen haben: Die gekidnappten Kardinäle gelten alle als
würdige Kandidaten für den Heiligen Stuhl...
Fazit: Feine
Kino-Unterhaltung in einem gediegenen Thriller, dem man anmerkt, dass er ein
Vermögen gekostet haben muss.
„Illuminati“: Megastar Tom Hanks im Interview zu seinem zweiten Auftritt
als Thriller-Held Robert Langdon.
ÖSTERREICH: Was hat
Sie am Projekt Illuminati am meisten gereizt?
Tom Hanks: Robert
Langdon, meine Filmfigur, ist der Staatsfeind Nr.2 im Vatikan. Wegen seiner
kirchenkritischen Thesen verbietet man ihm, dem Symbologen, dort im Archiv
zu forschen. Doch dann sucht man wegen der Attentate seinen Rat und
plötzlich spielt er eine wichtige Rolle bei der Papstwahl. Das ist eine
fantastische Grundsituation für einen Film.
ÖSTERREICH: Wie man hört, steht die Amtskirche dem Filmprojekt
äußerst reserviert gegenüber. In den Kirchen von Rom durfte nicht gedreht
werden.
Hanks: Diese Kritik basiert auf Vorurteilen, denn noch
hat den Film ja niemand gesehen. Aber ich kann jedem potenziellen Besucher
nur raten: Sollten Sie glauben, in Ihren Gefühlen verletzt zu werden, dann
bleiben Sie zu Hause. Schauen Sie den Film nicht an!
ÖSTERREICH: Als Filmpartnerin, die Ihnen helfen soll, das Rätsel
der Illuminaten zu lösen, war Naomi Watts im Gespräch. Doch dann fiel die
Wahl auf die unbekannte Ayelet Zurer.
Hanks: Wir schauten uns
sehr viele Kandidatinnen für die weibliche Hauptrolle an. Doch dann, als
Ayelet Zurer ihren Termin hatte, schauten Regisseur Ron Howard und ich
einander an: Wir wussten, sie ist die ideale Besetzung.
ÖSTERREICH: Hat der Dreh von Illuminati Auswirkungen auf Ihren
persönlichen religiösen Glauben gehabt?
Hanks: Nein.
Das ist noch keinem Film gelungen. Ich wurde christlich erzogen und habe
heute eine Definition für meinen Glauben, die ich lieber für mich behalte.
Denn niemand würde sie verstehen.
ÖSTERREICH: Was halten Sie von Verschwörungstheorien?
Hanks:
Gar nichts. Ich bevorzuge Fakten.