Ausgezeichnet

Booker-Preis an Anne Enright

17.10.2007

Die irische Schriftstellerin Anne Enright (45) erhält für den Roman "The Gathering" den Booker-Preis.

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Die irische Schriftstellerin Anne Enright erhält in diesem Jahr den renommierten Booker-Preis. Die 45-Jährige wird mit der bedeutendsten britischen Literaturauszeichnung für ihren Roman "The Gathering" geehrt, wie die Jury am Dienstagabend in London mitteilte.

Epische Familiengeschichte
"The Gathering", Enrights vierte Novelle, erzählt eine epische Familiengeschichte über drei Generationen, die von sexueller Kränkung und Erlösung handelt. Der Roman seziert das Familienleben der Familie Hegartys mit zehn Kindern. Nachdem eines der Geschwister Selbstmord begangen hat, kommen die anderen zur Totenwache in Dublin zusammen.

Schwerster Veronica sucht nach Ursachen und entdeckt Probleme: Alkoholabhängigkeit, fehlende Nähe. Und wie die Vergangenheit die Gegenwart beeinflusst: Der Grund für den Selbstmord des Bruders liegt nicht im Alkoholismus, sondern darin, was ihm als Kind im Haus seiner Großmutter zustieß.

Enright wurde 1962 in Dublin geboren. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten in Magazinen wie "The New Yorker" und hat mit ihren Werken bereits diverse Preise gewonnen, etwa den Rooney Preis für Irische Literatur (1991 für "The Portable Virgin") und den Encore-Preis der Königlichen Gesellschaft der Autoren ("The Wig My Father Wore").

Prestige-Gewinn
Die 45-Jährige setzte sich bei der Vergabe am Dienstagabend in London gegen die favorisierten Ian McEwan ("On Chesil Beach") und den Neuseeländer Lloyd Jones ("Mister Pip") durch. "Anne Enright hat ein kraftvolles, unbequemes und zu jeder Zeit zorniges Buch geschrieben", sagte der Jury-Vorsitzende Howard Davies. "Wir halten sie für eine beeindruckende Schriftsellerin und erwarten, noch sehr viel mehr von ihr zu hören."

Der Booker-Preis wird seit 1969 jedes Jahr einem Schriftsteller aus Großbritannien, Irland oder den Commonwealth-Staaten verliehen. Er gilt als eine der wichtigsten Literatur-Auszeichnungen weltweit. Neben dem Preisgeld von 50.000 Pfund (knapp 72.000 Euro) winkt dem Autor eine garantierte explosionsartige Steigerung der Auflage des ausgezeichneten Buches.

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