Ab dem 2.6. im Theater an der Wien: Klaus Maria Brandauer bravourös im Lustspiel von Heinrich von Kleist.
Im Mai 2007 fand in Berlin ein theatralisches Gipfeltreffen statt: Peter Stein, „der einzige Weltmeister des Theaters“, wie ihn Claus Peymann genannt hat, inszenierte Schillers Wallenstein-Trilogie in einer zehnstündigen Marstheater-Fassung.
Hauptdarsteller im Vordergrund
Das ganz und gar Ungewöhnliche an
der Veranstaltung war freilich ihr Hauptdarsteller: Österreichs
exzentrischer Weltstar Klaus Maria Brandauer, der jahrzehntelang
nuschelnd-eitel nur sich selbst verkörpert hatte, spielte den zaudernden
Generalissimus mit ungeahntem Humor, Witz und Wucht und taumelte im Kampf um
ein vereintes Europa keck und dröhnend seinem Untergang entgegen.
Kopfwunden
Ein
Jahr später brachte Stein am Berliner Ensemble Kleists Lustspiel Der
zerbrochne Krug heraus, und wieder begeisterte der Schauspielvirtuose
aus dem Ausseerland Publikum und Kritik: Diesmal als notgeiler Dorfrichter
Adam, der sich des Nachts an der Jungfer Eve sexuell vergeht und am nächsten
Tag mit blutigen Kopfwunden über sich selbst zu Gericht sitzen muss.
Die gefeierte Produktion ist ab dem 2.6. im Theater an der Wien zu erleben.
Erstaunlich
„Es war eine erstaunliche Erfahrung für mich, eine
ganz wunderbare Begegnung“, beschreibt der große „Theaterschlachtenlenker“
Peter Stein seine neue Partnerschaft mit Brandauer. „Die hat nun dazu
geführt, dass wir beide miteinander weiterarbeiten möchten. Wir sprechen
über Ödipus auf Kolonos bei den Salzburger Festspielen. Das
ist ein unglaubliches Geschenk, ich bin ja nun 71 oder 72 Jahre alt, und
wenn man da noch einem großen Schauspieler begegnet, mit dem man Spaß an der
Sache hat ...“
Kleist: Der zerbrochne Krug, Theater an der Wien, 20.00 Uhr.