Bundespräsident Heinz Fischer hat am Mittwoch die 67. Auflage der Bregenzer Festspiele eröffnet. Unter dem Motto "Erinnerungen an die Zukunft" bietet das Festival bis 18. August über 80 Veranstaltungen, knapp 166.000 Tickets sind aufgelegt. Im Mittelpunkt steht dabei die Wiederaufnahme der Oper "Andre Chenier" von Umberto Giordano als Spiel auf dem See (ab 19. Juli). Als Eröffnungspremiere steht am Mittwochabend aber zunächst die Auftragsoper "Solaris" von Detlev Glanert im Festspielhaus als Uraufführung auf dem Programm.
Fischer bei drei Events dabei Für Bundespräsident Fischer begleiteten den Eröffnungstag "eine Uraufführung und zwei Premieren", wobei er auf die Oper "Solaris" sowie auf Landeshauptmann Markus Wallner (V) und Festspielpräsident Hans-Peter Metzler verwies, die beide erstmals in ihren Funktionen an der Eröffnung teilnahmen. Fischer bedankte sich bei den beiden Vorgängern Günter Rhomberg ("er hat wesentlich dazu beigetragen, die Festspiele zu dem zu formen, was sie heute sind") und Herbert Sausgruber ("ein Landeshauptmann, dem jede Form populistischer Kraftmeierei fremd war"). Beide seien nicht zur Eröffnung erschienen, um ihren Nachfolgern die Bühne zu überlassen.
Bundespräseident stellt Bezug zu Motto her Fischer nahm in der Folge Bezug auf das diesjährige Motto "Erinnerungen an die Zukunft", was bedeute, dass "wir dem Zukünftigen mit dem Wissen und der Erfahrung der Vergangenheit und Gegenwart begegnen und begegnen müssen". Man könne laufend beobachten, wie neue Phänomene mit althergebrachten Lösungsvorschlägen konfrontiert und analysiert würden. Es stelle sich aber die Frage, ob es überhaupt möglich sei, das Neue zu wagen, ohne auf alte Muster zurückzugreifen. Er glaube, dass es nicht darum gehe, das Alte aus dem Gedächtnis zu verdrängen, "sondern dem Neuen nicht mit Denkverboten, sondern mit Mut und Offenheit zu begegnen".
Fischer fordert Mut "An Mut für das Neue darf es gerade jetzt weder in der Politik noch in der Gesellschaft mangeln", appellierte Fischer. Dabei könne Kunst ein Wegweiser sein. Mutige Kunst habe immer neue Wege gewiesen und mache heute das Erbe aus, auf das gerade Österreich so stolz sein könne. Der Bundespräsident zitierte den Komponisten Arnold Schönberg: "Kunst heißt: neue Kunst". Es sei durchaus legitim, diese Erkenntnis auch auf andere Bereiche anzuwenden, so Fischer. Die allernächste Zukunft heiße jedenfalls Bregenzer Festspiele, und diese Zukunft schöpfe einerseits aus unseren Erinnerungen und mache gleichzeitig neugierig auf das Neue: "In diesem Sinne mache ich von der Einladung Gebrauch, diese Zukunft ganz nahe an die Gegenwart heranzuführen, indem ich sage: die Bregenzer Festspiele 2012 sind eröffnet".
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