Giordanos Revolutionsoper „André Chénier“ hat am 20. Juli in Bregenz Premiere.
Frankreich im Jahr 1789. Der Adel feiert, die Bürger klagen. Zwischen allen Stühlen: der Dichter André Chénier. Geschätzt von den Reichen für seine großartigen Verse, im Herzen selbst ein Revolutionär.
André Chénier, das renommierteste Werk des italienischen Komponisten Umberto Giordano, hat heuer bei den Bregenzer Festspielen Premiere (20. Juli). Und wie schon in den vergangenen Jahren – man erinnere sich an die von Kränen gesäumte Freiheitsstatue bei Aida oder das riesige Tosca-Auge – wird auch diesmal die Seebühne ein echter Eyecatcher.
Messer
Aus dem Wasser ragt der Körper des ermordeten Revolutionärs Marat; über seinen Torso, in dem ein riesiges Messer steckt, führen 154 Stufen zum leblosen Gesicht. Anleihen hat sich der Bühnenbildner (David Fielding) bei Davids berühmtem Marat-Gemälde genommen.
„Es ist, als sei André Chénier für die Bregenzer Seebühne komponiert worden“, sagt Festspiel-Intendant David Pountney. „Diese Oper bietet die perfekte Mischung für den Ort: eine packende Handlung und vier starke Charaktere, gefangen zwischen den Exzessen des Ancien Régime und dem Terror der französischen Revolution. Giordanos Musik ist Verismo allererster Güte und treibt den hochspannenden Plot mit atemberaubender Geschwindigkeit voran.“
Explosiver Charakter – heißblütiges Temperament
Für die entsprechend Cinemascope-artige Inszenierung sorgt Keith Warner. In der Titelrolle ist der mexikanische Tenor Hector Sandoval zu erleben, der von André Chénier schwärmt: „Sein explosiver Charakter passt zu meinem heißblütigen Temperament.“ Ulf Schirmer dirigiert die Wiener Symphoniker. Der Bregenzer Festspielchor bildet den nötigen Resonanzkörper.