Pop-Charts-Mönche

Brüder im Pop-Himmel verdienen 700.000 Euro

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Die Heiligenkreuzer Mönche im Show-Stress: Ihre neue CD kam in die Geschäfte, jetzt sitzen sie auf Gottschalks Couch bei „Wetten, dass..?“

Ein Millionenpublikum wird am Samstag abend Zeuge des Welterfolgs aus dem niederösterreichischen Heiligenkreuz. Die singenden Zisterziensermönche nehmen um 20.15 Uhr auf der Couch von Thomas Gottschalk bei Wetten, dass ..? Platz. Erwartete Zuseher: mindestens zehn Millionen in Deutschland und 800.000 in Österreich.

Top im Showbusiness
Die Einladung zeigt: Die Chartstürmer gehören zur absoluten Oberliga der Weltstars – und das, obwohl sie erst 2007 mit einem Internetvideo ihre Karriere starteten. Heute sitzen sie mit Frankreichs First Lady Carla Bruni oder Hollywoodstar Salma Hayek in der Show. „Der Auftritt ist Gottschalks Supercoup, denn ihre Vita interessiert den Zuseher tausendmal mehr als ein Auftritt von Britney Spears“, erklärt Austria-Top-40-Macher Andy Zahradnik die TV-Sensation.

Die Mönche selbst geben sich eher bescheiden: „Den Rummel ertragen wir in benediktinischer Gelassenheit“, sagt der Abt des Stiftes, Gregor Henckel von Donnersmarck.

Einen Auftritt wird es von den chartstürmenden Geistlichen allerdings nicht geben: „Unser Gesang ist ein Gebet, damit geht man nicht auf Tournee“, sagt Abt Donnersmarck.

Neue CD
Grund für den Auftritt im TV ist aber auch ein geschäftlicher: Die Pop-Mönche haben eine neue CD aufgenommen, die seit gestern im Handel ist. Bereits das erste Album war ein Megaseller, doch dieser Tonträger wird wohl die bisherigen Rekorde schlagen. Die neue CD ist eine Special-Edition-Box mit weihnachtlicher Musik – also voll auf die starke Weihnachtsgeschäftssaison ausgerichtet.

Erfolgscoup
Die erste CD Chant führte nicht nur in Österreich die Hitparaden an. Die Mönche aus dem Wienerwald schafften, was bisher nur Falco schaffte: Sie wurden als Österreicher Nummer eins der US-Charts. Auch in Deutschland, England, Frankreich oder Italien erreichten sie Top-Platzierungen in den Hitparaden. „Die Mönche funktionieren in allen Ländern mit christlichem Weltbild und werden nun so wie einst Nirvana eine Welle von Nachahmern mit sich ziehen“, so Zahradnik.

Reichstes Kloster
Chant wurde weltweit 500.000-mal verkauft, davon rund 60.000 in Österreich. Für jede verkaufte CD bekommt das niederösterreichische Kloster 55 Cent. Somit belaufen sich die Einnahmen mit den Gebetsgesängen auf 275.000 Euro. Diese Summe wird sich in den kommenden Wochen und Monaten vervielfachen. Die aktuelle CD wird laut Musikexperten weit höhere Verkaufszahlen aufweisen. Und auch wenn sie sich nur um 50 Prozent besser verkauft, werden die Mönche bis Ende des Jahres insgesamt fast 700.000 Euro verdient haben. Wohin mit dem vielen Geld? Abt Donnersmarck weiß Antwort: „Die Einnahmen können wir gut brauchen, sie kommen der Ausbildung von Priestern zugute. Wir verwenden es jedenfalls nicht wie Popstars.“

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