Von Godard bis Cronenberg
Cannes 2014 als Wettkampf der Regietitanen
17.04.2014
Cronenberg, Dardenne-Brüder und Leigh sind im Rennen für die Goldene Palme.
Die 67. Filmfestspiele in Cannes werden einmal mehr zum Stelldichein der Regiestars. David Cronenberg ist ab 14. Mai ebenso im Rennen um die Goldene Palme wie die Brüder Dardenne oder die Briten Mike Leigh und Ken Loach. Auch Altmeister Jean-Luc Godard wird den Wettbewerb bereichern, teilte das Festival am Donnerstag mit. Österreich ist in der Nebenschiene "Un Certain Regard" vertreten.
Godard als Überraschung
Die Nennung von Godard ("Außer Atem", "Die Verachtung") war wohl die größte Überraschung der Programmpressekonferenz des künstlerischen Leiters Thierry Fremaux. Die französisch-schweizerische Regielegende wird mit "Adieu au Langage" (Goodbye to Language) im Wettbewerb vertreten sein. Der 39. Spielfilm von Godard, der zuletzt mit "Film socialisme" (2010) in der Reihe "Un Certain Regard" an der Croisette gastierte, wurde in 3D gedreht.
Regiegrößen
Neben Godard findet sich eine Reihe prominenter Namen im Aufgebot: Olivier Assayas drehte "Sils Maria" mit Juliette Binoche, Kristen Stewart und Daniel Brühl, Bertrand Bonello inszenierte "Saint Laurent" mit Lea Seydoux und Louis Garrel, Michel Hazanavicius ("The Artist") arbeitete für "The Search" erneut mit Berenice Bejo, und Jean-Pierre und Luc Dardenne holten für "Deux Jours, Une Nuit" Marion Cotillard vor die Kamera.
Von Hollywood nach Österreich
Auch auf Hollywood muss Cannes naturgemäß nicht verzichten: Cronenberg engagierte für "Maps to the Stars" Robert Pattinson, John Cusack und Julianne Moore, Tommy Lee Jones griff für seine neue Regiearbeit "The Homesman" u.a. auf Hilary Swank und Meryl Streep zurück. Österreich ist zwei Jahre nach der Goldenen Palme für Michael Haneke zwar nicht im Wettbewerb vertreten, dafür mit "Amour Fou" von Jessica Hausner ("Lourdes") in der prominenten Nebenschiene "Un Certain Regard". Der Film mit Christian Friedel und Sandra Hüller ist inspiriert durch das Leben und den Tod des Dichters Heinrich von Kleist und seiner Sterbepartnerin Henriette Vogel.
Bei den 67. Filmfestspielen, die am 14. Mai starten, werden 18 Filme im Wettbewerb laufen, zwei weitere außer Konkurrenz. In Folge ein Überblick über die Kandidaten für die Goldene Palme des Filmfestivals:
- "Sils Maria" von Olivier Assayas (Frankreich)
- "Saint Laurent" von Bertrand Bonello (Frankreich)
- "Kis Uykusu" von Nuri Bilge Ceylan (Türkei)
- "Maps to the Stars" von David Cronenberg (Kanada)
- "Deux Jours, Une Nuit" von Jean-Pierre und Luc Dardenne (Belgien)
- "Mommy" von Xavier Dolan (Kanada)
- "Captives" von Atom Egoyan (Kanada)
- "Adieu au langage" von Jean-Luc Godard (Schweiz)
- "The Search" von Michel Hazanavicius (Frankreich)
- "The Homesman" von Tommy Lee Jones (USA)
- "Futatsume no mado" von Naomi Kawase (Japan)
- "Mr. Turner" von Mike Leigh (Großbritannien)
- "Jimmy's Hall" von Ken Loach (Großbritannien)
- "Foxcatcher" von Bennett Miller (USA)
- "Le meraviglie" von Alice Rohwacher (Italien)
- "Relatos Salvajes" von Damian Szifron (Argentinien)
- "Leviathan" von Andrei Zvyagintsev (Russland)
- "Timbuktu" von Abderrahmane Sissako (Mauretanien)
- Außer Konkurrenz:
- "How to Train Your Dragon 2" von Dean DeBlois
- "Gui Lai" von Zhang Yimou