Juliane Banse singt in Hindemiths Oper "Cardillac" die weibliche Hauptrolle.
Als erste Premiere unter dem neuen Staatsoperndirektor Dominique Meyer steht am Sonntag Paul Hindemiths 1926 in Dresden uraufgeführte Oper Cardillac auf dem Programm. Das Stück basiert auf der Kriminalnovelle Das Fräulein von Scuderi von E. T. A. Hoffmann und erzählt vom Goldschmied Cardillac, der, weil er sich von seinen Kunstwerken nicht trennen kann, die Käufer seines Schmucks erdolcht. Als ein Offizier für die Tochter des Goldschmieds eine Kette kauft, beschließt Cardillac, auch diesen Mann, seinen zukünftigen Schwiegersohn, zu ermorden.
Welser-Möst
Am Pult steht Franz Welser-Möst, die Regie besorgt Sven-Eric Bechtolf; der finnische Bassbariton Juha Uusitalo und die deutsche Sopranistin Juliane Banse singen die Hauptrollen: den dämonischen Goldschmied und die unschuldige Tochter.
Acht Jahre
„Ich bin acht Jahre nicht mehr an der Staatsoper aufgetreten und freue mich sehr, dass mich der Direktor für seine Eröffnungspremiere gefragt hat“, sagt Juliane Banse, die zuletzt im Theater an der Wien und im Musikverein in Haydn-Opern für Furore sorgte. Doch auch als Interpretin Neuer Musik (etwa als Heinz Holligers Schneewittchen in der Uraufführung in Zürich) hat sich die gazellenhafte Sängerin mit den dunklen Rehaugen einen Namen gemacht.
Juliane Banse: „Bei der Neuen Musik hilft mir mein absolutes Gehör, aber Cardillac ist gar keine moderne Musik. Der Stoff ist romantisch und spielt im Barock, die Musik ist eine Mischung aus klassizistischen und neobarocken Elementen.“