Eben noch auf Gottschalks Showbühne – schon zurück im goldenen Käfig: Präsidenten-Muse Carla Bruni verführte bei „Wetten,dass..?“ ihre Fans!
Schüchternes Lächeln, kecker Augenaufschlag und dazu endlos lange Beine: Carla Bruni (40) weiß, wie sie Männern den Kopf verdreht. Mit rauchiger Stimme in feinstem Französisch hauchte sie gestern im neuen Wetten, dass..?-Studio bei Thomas Gottschalk ihre Ballade L’amoureuse („Die Verliebte“ – ein Lied über die Liebe zu ihrem Ehemann Nicolas Sarkozy) aus ihrem aktuellen Album Comme si de rien n’était. Da war selbst der alte Showhase hin und weg: „Madame Carla!“ begrüßte er die First Lady Frankreichs und warf ihr einen Blumenstrauß in die Arme.
"Ich darf nicht mehr so frech sein"
Auf Gottschalks
Couch plauderte sie dann ein wenig über ihr neues Leben als Frankreichs
First Lady. "Ich vermisse nichts in meinem neuen Leben." Ihr böten sich
jetzt so viele Chancen, sie könne viel mehr machen als früher, sagte Bruni.
"Ich darf nicht mehr so frech sein, aber das will ich auch gar nicht", fügte
sie mit einem charmanten Lächeln hinzu.
Bruni hautnah
Extrovertiert und doch scheu präsentierte sie
sich bei Gottschalks Supershow. Im Interview mit Die Welt und FAZ betont
Bruni öffentlich stets „Rollen“ zu spielen und im Leben „Halt“ zu suchen.
Was Madame Sarkozy noch zu sagen hat – ÖSTERREICH liefert die besten
Passagen ihrer Interviews:
Über ihr Doppelleben als First Lady und Musikerin:
„Ich
mache meine Musik und wenn mein Mann mich braucht, dann komme ich mit. An
meinen neuen Alltag habe ich mich gewöhnt. Es ist so, als würde ich in einem
Film mitspielen. Aber es ist eine Funktion, die wirklich anderen etwas geben
kann. Ich arbeite an vielen Projekten, will mich gegen Armut und Ausgrenzung
engagieren sowie Kindern und Frauen helfen.“
Über eine geplante Schwangerschaft:
„Wenn ich einen Bauch
angesetzt habe, kommt es nur daher, dass ich ab und zu Bier trinke (lacht).
Ich wäre gerne schwanger, aber ich bin es nicht. Wenn ich es wäre, dann
würde ich nicht mehr rauchen.“
Über ihre heimliche Hochzeit mit dem Präsidenten:
„Wir
haben in aller Heimlichkeit geheiratet, weil alles, was wir nicht
verstecken, als Inszenierung betrachtet wird. Ich hatte Lust, den Mann zu
heiraten, den ich liebe, zu dem Zeitpunkt, den wir uns ausgesucht hatten. Es
war eine Hochzeit nur für uns beide. Unsere Hochzeitsreise war ein
20-minütiger Spaziergang im Schlosspark von Versailles.“
Über ihre Liebe zu Sarkozy:
„Ich habe das Gefühl, wenn ich
in Nicolas Nähe bin, kann nichts Schlimmes passieren. Da verschwindet die
Unruhe, die ich seit meiner Kindheit in mir trage. Ich bewundere meinen
Ehemann. Nicolas hängt nicht an seiner Macht – das macht ihn mutig! Ich habe
seine geistige Beweglichkeit entdeckt, die vielleicht daher kommt, dass er
sich seiner Identität und Werte sicher ist.“
Über Sarkozys Meinung zu ihrer Musik:
„Mein Mann nimmt es
mir nicht übel, wenn ich ihn nachts mit meinem Gesang aufwecke. Er ist sehr
nett und hört sich meine Zweifel geduldig an. Nicolas ist weder ein Kritiker
noch ein Fan meiner Musik.“
Über ihr neues Album:
„Ich schreibe Songs über mein Leben.
Das Lied Tu es ma came („Du bist mein Stoff“) geht es um eine Liebe, die zur
Sucht geworden ist. Das habe ich auch erlebt.
Über ihre Arbeit als Model am Laufsteg:
„Da bist du
entblößt, aber es geht ja nur um deinen Körper. Im Bikini durch die
Blitzlichter zu spazieren ist viel, viel leichter, als mit einer Gitarre vor
Publikum zu sitzen. In einem Konzert fühle ich mich viel nackter. Wegen
meiner Stimme. Sie ist ein Tor zur Seele.“
Über ihre Schüchternheit:
„Ja, die Schüchternen sind
ja oft die Extrovertiertesten. Man will drüber wegkommen, darüber wegkommen,
immer wieder darüber wegkommen…“
Über den Adrenalinkick nach einem Konzert:
„Nach dem
Konzert bist du damit vollgepumpt. Da musst du erst mal mit ganz vielen
Leuten sprechen, und ich bin gar nicht mehr runtergekommen. Schlafen?
Vergessen Sie’s! Wenn ich um zwei zu Hause war, bin ich im Kopf noch mal
alles durchgegangen. Ich hab das ganze Konzert noch mal gegeben.“
Über ihren Sohn Aurélien (7):
„Er mag es, wenn ich
singe. Aber er findet es auch seltsam. Ich benehme mich anders, sagt er.
Aurélien mag es nicht, wenn ich bei den Auftritten Make-up trage und sagt:
„Mama, du siehst fürchterlich aus!“ Er ist definitiv kein Fan. Die
Mutterrolle erfüllt etwas in dir, das dein Beruf niemals schaffen wird. Es
ist eine andere Welt. Als Mutter kannst du zur gleichen Zeit sehr frustriert
und glücklich sein!“
Über Schönheitsideale:
„Im Vergleich zum heutigen
Ideal bin ich fett. In meiner Modelgeneration waren ausschließlich normale,
schlanke Frauen. Wir hatten Hüften, Brüste und Schultern. Das Problem heute
ist diese kindliche Schlankheit.“