Scala-Comeback
Cecilia Bartoli in Mailand ausgebuht
04.12.2012"Bestimmt werden einige Jahre vergehen, bis sie wieder zurückkehrt!"
Das Comeback der italienischen Opernsängerin Cecilia Bartoli an der Scala nach 19 Jahren Abwesenheit ist am 3. Dezember von Pfiffen und Buhrufen überschattet worden. Während der erste Teil der Aufführung mit barocker Händel-Musik und Mozarts "Exultate, Jubilate" großen Beifall erntete, wurde der zweite Teil für Bartoli zum Albtraum. Zwei Arien aus Rossinis "Otello" und "Cenerentola" wurden von lauten Pfiffen begleitet, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera". "Armer Rossini!", "Geh nach Hause!", riefen mehrere empörte Zuschauer.
Fans applaudierten
Fans der 46-jährigen Sängerin reagierten mit Applaus, was zu spannungsgeladenen Augenblicken im Theater führte. Der Musik-Direktor des Mailänder Opernhauses, Daniel Barenboim, der den letzten Teil des Programms, Mozarts 40. Symphonie g-Moll KV 550, dirigierte, reagierte empört. "Schluss jetzt! Wir sind in einem Operntheater", rief Barenboim dem Publikum zu.
Mit gehobenen Haupt kam Abgang
Nach dem Ende der Aufführung dankte Bartoli ihren Fans mit einer Zugabe aus Rossinis "Cenerentola". Damit erntete sie erneut Buhrufe und Applaus. "Bartoli ist mit einem Lächeln auf dem Lippen und mit gehobenen Haupt von der Bühne gegangen. Doch sie hatte sicher nicht mit einer derartigen Reaktion des Publikums gerechnet. Bestimmt werden wieder Jahre vergehen, bis sie wieder an die Scala zurückkehrt", kommentierte "Corriere della Sera".
Trotzdem mehr als erfolgreich
Die Römerin, die künstlerische Leiterin der Salzburger Pfingstfestspiele ist, hat rund zehn Millionen CDs verkauft, fünf Grammy-Musikpreise und zwei Classical Brit Awards gewonnen. In Deutschland erhielt sie neun Echos. Mit ihrer Musikstiftung unterstützt sie zudem die Ausbildung junger Sängerinnen und Sänger und wirbt für eine Erweiterung des Opernrepertoires.