Bronze-Sozialismus
Che Guevara-Statue sorgt für Wirbel
10.10.2008
Die Stadt Wien widmet dem Freiheitskämpfer Che Guevara erstmals eine Statue - Bgm. Häupl enthüllte sie im Donaupark. Bilder hier!
Hasta la victoria siempre! - hieß es am Donnerstag im Rahmen einer feierlichen Enthüllung der neuen Che Guevara-Büste im Donaupark, an der neben dem Wiener Bürgermeister Dr. Michael Häupl u.a. auch der Rektor der Universität für angewandte Kunst, Dr. Gerald Bast und der Vizepräsident des Kubanischen Instituts für Völkerfreundschaft, Lic. Elio Gamez Neyra, teilnahmen. Ebenso anwesend war der frühere SPÖ-Politiker BM a.D. Karl Blecha als Vertreter des Personenkomitees, das sich für die Finanzierung verantwortlich zeichnet.
Wien als Vorreiter
Mit der Che Guevara-Büste ist Wien die erste
Stadt in Europa, die dem Freiheitskämpfer auf einem öffentlichen Platz ein
Denkmal setzt. Bürgermeister Häupl dankte Blecha und dem Personenkomitee für
die Realisierung des - seitens der Österreichisch-Kubanischen Gesellschaft
lang erwünschten - Projekts. Es sei ein demokratisches Vermächtnis an Che,
dass auch Wien dafür sorgen wolle, dass Armut getilgt werde, so Häupl.
Blecha brachte ein Zitat von Che Guevara vor, dass "der Mensch mehr wert sei
als alles Geld des reichsten Mannes der Welt". Mit einer solchen Haltung sei
Che Guevara ein oft verkannter "intellektueller Rebell" gewesen, der
gewaltige Leistungen erbracht habe.
ÖVP entrüstet
Trotz vielfacher Proteste hat sich die
Wiener SPÖ nicht davon abhalten lassen, einer höchst umstrittenen Figur ein
Denkmal zu setzen. "Der merkwürdige Kult um Che Guevara und die Stilisierung
zum Popstar und zur Projektionsfläche stalinistischer Träumereien hat auch
vor dem Bürgermeister nicht Halt gemacht", so Stadtrat Norbert Walter,
Landesgeschäftsführer der ÖVP Wien: "Meinetwegen kann Häupl gerne in Che
Guevara-Bettwäsche schlafen. Das fällt dann in die Kategorie "merkwürdig,
aber privat". Öffentliche Gelder jedoch für Büsten von Massenmördern
auszugeben, ist vollkommen geschmacklos!"