Waltz war der große Star der "Golden Globes-Gala.
Waltz! Waltz!“ tönte es von allen Seiten. Verleihung der Golden Globes in der Nacht auf den 18.1. in Los Angeles. Blitzlichter flammten auf, als er über den roten Teppich schritt: Christoph Waltz (53). Noch vor wenigen Monaten, beim Festival in Cannes 2009, mussten sich internationale Filmjournalisten den Namen erst einmal buchstabieren lassen – als Quentin Tarantino einen (noch) unbekannten Schauspieler in höchsten Tönen pries: „Christoph Waltz zu treffen, war ein Glücksfall für mich! Ohne ihn hätte ich Inglourious Basterds nicht gemacht.“
Vom Serienabspann auf den roten Teppich
Vom wenig beachteten
Seriendarsteller zum Weltstar hat es Christoph Waltz weit gebracht. Die Welt
hat auf ihn gesehen, als er bei
den Golden Globes als "Bester Nebendarsteller" geehrt wurde, der
Weg zum Oscar ist nicht mehr weit.
Landa-Rolle brachte Erfolg
„Ich wusste, dass ich mit dem
SS-Offizier Hans Landa eine der besten Rollen meines Lebens geschrieben
hatte“, sagt Tarantino. Er suchte einen deutschsprachigen Schauspieler für
seine wilde Weltkriegs-Groteske. Doch beim Casting wurde er immer
deprimierter. Bis
als zwölfter Kandidat Waltz erschien. „Er kam herein und hatte das Aussehen
von Landa“, so Tarantino. „Seine Haltung, seine Bildung – alles stimmte.“
Blitzkarriere
Es ist der Beginn einer Blitzkarriere, wie es sie
in Hollywood seit Jahren nicht mehr gegeben hat. Waltz spielte in Basterds
als bösartiger, weltmännischer und sprachgewandter SS-Schurke
Megastar Brad Pitt an die Wand. Erste Folge: In Cannes gewann er die
Silberne Palme des besten Schauspielers.
Preisregen, neue Rollen
Als er dann zur Promotion-Tour für
Inglourious Basterds in die USA reiste, konnte er den Rückflug gleich
verfallen lassen. Agenten und Regisseure rissen sich um den 53-jährigen
Newcomer. Die
großen Medien von Time abwärts schrieben ihn zum großen Oscar-Favoriten
hoch. Schon vor der gestrigen Golden Globes-Verleihung sammelte er mehr als
zehn US-Kritikerpreise für die Landa-Rolle ein.
Hollywood ruft
Dass er seinen Lebensmittelpunkt nun dauerhaft
nach Los Angeles verlegen wird, ist gut vorstellbar. „Meine Heimat ist dort,
wo es mich durch die Arbeit hinverschlägt“, so Waltz. Für die Karriere
verließ er bereits Berlin, wo seine Freundin Judith Holste mit der jüngsten
Tochter (6) lebt, und zog nach London.
Gewichtige Projekte
Derzeit dreht Waltz seinen nächsten großen
Hollywood-Film. Im Superhelden-Thriller The Green Hornet mit Cameron
Diaz übernahm er von Nicholas Cage die Rolle des Schurken Chudnofsky. „In
Hollywood zu drehen ist famos. Die kochen nicht mit Wasser, sondern mit
Bouillon.“ Noch
heuer wird er für Regie-Ass David Cronenberg in The Talking Cure als Sigmund
Freud vor der Kamera stehen. Partnerin: Keira Knightley.
So lief die Globes Aftershow-Party für Waltz
Den lasse ich den ganzen Abend nicht aus den Augen“, tönte Christoph Waltz freudestrahlend am roten Teppich der After-Show-Party der The Weinsein Company’s im Beverly Hilton Hotel und drückte den Golden Globe fest an seine Brust. Für den Preisträger als „bester Nebendarsteller“ ging es auch nach der Verleihung rund: Instyle-Party, Warner Bros.-Fest – alle wollten den gebürtigen Wiener hochleben lassen.
Küsschen von Tarantino
„Mein Goldjunge“, gratulierte
Quentin Tarantino und nahm sich den Globe-Gewinner zur Brust. „Ich bin so
stolz auf ihn. Er hat es wirklich verdient.“ Und Waltz bedankte sich noch
einmal beim Kultregisseur. „Der Preis gebührt dir!“ Von Co-Star Diane Kruger
gab’s noch ein Siegerbussi.
Lebensgefährtin dabei
Stolz an seiner Seite auch
Lebensgefährtin Judith Holste, die Waltz – ganz Gentleman – mit Regenschirm
über den verregneten roten Teppich der Golden Globes führte. Sie war extra
aus Berlin eingeflogen, um in der Nacht der Nächte dabei zu sein.