Der englische Starbariton Christopher Maltman bestach als Rossinis Figaro.
Ein hinreißender Figaro in Gioacchino Rossinis populärer Opera buffa Il barbiere di Siviglia hat zu Beginn des neuen Jahres das Publikum der Wiener Staatsoper verzaubert: Der weltweit gefeierte Engländer Christopher Maltman, der nicht nur über einen ausdrucksstarken, in kostbaren Farben schillernden Bariton verfügt, sondern auch mit seinem gut trainierten Body ein Dauergast auf dem Barihunks Blog („The sexiest baritone hunks from opera“) ist, betörte als frecher Barbier mit seiner grandiosen Gesangskunst und seiner umwerfenden Komik. Schon für seine atemberaubende Auftritts-Kavatine Largo al factotum mit ihrem halsbrecherischen Irrsinnstempo wurde er mit Bravo-Geschrei belohnt.
Zündend. In der fast 50 Jahre alten, dringend renovierungsbedürftigen Inszenierung von Günther Rennert war der sizilianische Tenor Antonino Siragusa ein höhensicherer Conte d’Almaviva, die slowakische Sopranistin Adriana Kučerová gefiel als spielfreudige Rosina.
Der tolle korsische Barock-Spezialist Jean-Christophe Spinosi dirigierte Rossinis von witzigen Einfällen nur so strotzende Partitur mit zündendem Esprit und leuchtenden Farben.
E. Hirschmann-Altzinger