Scheideweg: Eine neue CD ist da, doch es gibt keine Tour- und Zukunftspläne.
Am Freitag, 4.3., erschien Collapse Into Now, die erste R.E.M.-CD nach drei Jahren Pause. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Die Megaband wird mit den neuen Songs nicht auf Tour gehen. „Mein Instinkt sagt, das wäre falsch, außerdem waren wir ja erst 2008 live unterwegs“, erklärt Sänger Michael Stipe im Rolling Stone-Interview.
Könnte letzte Scheibe sein
Die Zukunft von R.E.M. ist ungewiss wie nie. Die neue CD könnte auch die letzte sein. Stipe: „Unser Plattenvertrag läuft aus und jetzt haben wir erstmal gar keinen Plan. Wir könnten alles tun oder nichts.“
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Sound
Als Abschieds-Album erscheint Collapse Into Now
ungeeignet. Die zwölf Songs, voran die Single Mine Smells Like Honey, klingen eher nach gutem Abklatsch alter Klassiker als nach neuen Trends. Solider Rock, mal brachial aggressiv (Discoverer), dann wieder balladesk verspielt (Every Day Is Yours To Win), aber immer in der seit 30 Jahren typischen R.E.M.-Tradition. Die großen Welthits sucht man vergebens: „Wir sind eine Album-Band, die nur zufälligerweise einige Single-Hits hatte. Wir haben, keine Ahnung, wie man Hits schreibt“, sagt Stipe.
Kein politisches Album
Auch als Politstatement findet Stipe die CD ungeeignet: „Das ist kein politisches Album. Auch, weil es momentan weniger Grund zur Wut gibt, weil wir einen Präsidenten haben, den wir mögen.“ Die Hälfte der neuen Songs stellte die Band stückeweise schon vorab selbst ins Internet. „Wir hoffen, dass durch dieses Geschenk die illegalen Downloads ausbleiben.“