Scheinbar hat Damien Hirst seine Meinung geändert, denn er wollte bis vor Kurzem nicht, dass seine Werke als Rückblende seines Schaffens in Museen gezeigt werden. Die erste große Rückschau auf die rund 25 Arbeitsjahre des umstrittenen britischen Künstlers wird die nun aber doch die Massen in die Londoner Tate Modern ziehen.
Hirst als Vorreiter Viele Emotionen dürften durch die Köpfe der Besucher aus aller Welt schwirren - Schock, Ekel, Verwirrung, Wohlwollen, Langeweile, manchmal ein Schmunzeln, Ärger über die Provokation oder Zustimmung dazu. Seit der heute 46-jährige Hirst Ende der 1980er Jahre in der britischen Kunstszene auftauchte, ist er gleichzeitig geliebt, verhasst, gilt mal als überbewertet und mal als verkannt. Als Vorreiter der "Young British Artists" stieg er zum Multimillionär auf. Es folgten Vorwürfe, er lasse seine Arbeiten von Assistenten anfertigen, es gehe ihm nur ums Geld, und seine Werke seien schon lange keine Kunst mehr.
Schau zur Meinungsbildung In der großen Schau nun könne sich jeder selber eine Meinung bilden, erklärte Hirst am 2. April kurz vor der Eröffnung der Ausstellung, die bis zum 9. September geht. Er habe es lange vermieden, zurückzuschauen. "Aber jetzt, wo ich es endlich tue, ist es sehr aufregend." Es sei für jeden etwas dabei. Kuratorin Ann Gallagher will vor allem möglichst vielen Besuchern die Chance geben, Hirst selber zu entdecken. "Leute, die bisher nur von ihm gehört haben, können seine Sachen jetzt sehen", sagte sie.
Info Alle Informationen rund um die große Damien Hirst Retrospektive im Londoner Tate Modern Museum erhalten Sie unter www.tate.org.uk und unter www.damienhirst.com.
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