Die verlässliche ZIB-Lady kämpfte in ihrer letzten Sendung mit Erkältung.
Zum Schluss verschlug es der ZiB-Lady die Sprache. Ausgerechnet in ihrer letzten ZiB-Sendung verlor Danielle Spera (erkältungsbedingt) die Stimme. Schon zur Begrüßung meinte Spera (52): „Ich bin heute leider sehr verkühlt und heiser.“ Die erste Moderation (zum Entführungs-Drama in Salzburg) wollte sich Spera dennoch nicht nehmen lassen. Dann musste sie w. o. geben. Ihr Kollege Tarek Leitner übernahm alle weiteren Beiträge.
Am Ende der Sendung überreichte Leitner, mit dem Spera die Zeit im Bild seit dem 10. April 2007 im Duo präsentierte, ihr vor laufender Kamera einen Strauß Blumen, dazu wurden Bilder aus früheren Fernsehauftritten Speras eingespielt.
Das letzte Wort hatte dann aber trotzdem Spera: „Ich muss mich tausendmal entschuldigen, dass gerade heute meine Stimme versagte. Ich bedanke mich bei meinem Publikum für die Treue.“
4.000-mal ZiB
Damit ging für Spera
ein langer Tag zu Ende: Denn nicht nur wegen ihrer schweren Verkühlung war
ihr das Ausräumen ihres Büros schwer gefallen. Viele Kollegen schauten
vorbei, um sich zu verabschieden. Knapp vor 16.30 Uhr ging es dann in den
Schminkraum, um 17 Uhr moderierte Spera ihre letzte Kurz-ZiB. Danach ging’s
in die Redaktionssitzung für die Hauptsendung. Anschließend verfasste die
ZiB-Lady die letzten Moderationstexte. Und um 19.30 Uhr ihre letzte
ZiB-Moderation. Nach 32 Jahren im ORF, 22 Moderationsjahren und knapp 4.000
ZiB-Sendungen.
TV-Kritik von Karl Löbl
Bewunderung und Respekt für Spera
Abschied von Danielle Spera. In einer Zeit, in der wir täglich mit sogenannten TV-Ladies konfrontiert werden, ist sie eine Dame geblieben. Ein ernsthaftes, prägendes Gesicht der moderierten ORF-Nachrichten. 22 Jahre lang. Schon die Dauer dieser unangefochtenen ZiB-Präsenz verdient Respekt. Der Seriosität, Unaufgeregtheit, Verlässlichkeit ihres Auftretens gebührt Bewunderung.
Legendäre Verlässlichkeit
Dass just die legendäre
Verlässlichkeit Danielle Spera an ihrem letzten ZiB-Abend im Stich ließ, mag
psychosomatisch begründbar sein. Sie hatte die Stimme verloren, war
genötigt, nach ersten Versuchen die gesamte Moderation ihrem
Langzeit-Partner Tarek Leitner zu überlassen. Und war am Ende der Sendung
einerseits gerührt, aber vielleicht ebenso enttäuscht wie die Zuschauer und
aktive oder ehemalige Kollegen: Dass den amtierenden Direktor auch sein
stets allgegenwärtiger Kommunikationschef offenbar nicht auf die Idee
gebracht hatte, die Herr Wrabetz eigentlich selbst hätte haben müssen – sich
nämlich von der ZiB-Repräsentantin auf Sendung persönlich zu verabschieden.
Diese ZiB bewies außerdem, dass die Doppelmoderation völlig überflüssig ist. Aber dafür hätte Danielle Spera nicht heiser werden müssen.