Literatur
Das "1. Wiener Lesetheater" muss doch nicht zusperren
28.08.2007
Nach 17 Jahren Aktivität hat das "Erste Wiener Lesetheater" dieses Jahr um seine Existenz gebangt. Nun wurde eine Lösung gefunden.
Nachdem die Organisatoren des Ersten Wiener Lesetheaters Ende Juni nach der beschlossenen Streichung der Subventionen durch das Kulturamt der Stadt Wien, der MA7, um die Zukunft des Hauses gebangt hatten, wurde nun doch eine Lösung gefunden. Wie das Kulturamt heute, Sonntag, in einer Aussendung bekanntgab, erhält das Wiener Lesetheater für 2007 nun doch eine Förderung in der Höhe von 12.000 Euro. Nach der Absage des Kuratoriums für die Wiener Off-und Tanztheater-Szene nimmt Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny die Subvention nun aus dem Literaturbudget.
Keine Förderung vom Theater-Kuratorium
Andre Turnheim,
Mitglied des dreiköpfigen Kuratoriums für die Wiener Off- und
Tanztheater-Szene, hatte den Entschluss für die Streichung im Juni damit
begründet, dass die Angebote des Wiener Lesetheaters "im Gesamtkontext nicht
stark genug" seien. Die aktuellen Aktivitäten des Lesetheaters glichen einer
"klassischen Lesung", auch die "Menge und Beliebigkeit der ausgewählten
Texte" sowie die Qualität der Lesungen selbst wurden als unzureichend für
eine Subventionszusage bewertet.
Doch "förderungswürdig"
Renate Rapf,
Mediensprecherin von Mailath-Pokorny, bestätigt, dass die Subvention für
heuer nun aus dem Literaturbudget der Stadt bereitgestellt werde. "Ich freue
mich, dass wir damit einen wichtigen Beitrag zum Bestand dieser für Wien
einzigartigen Institution leisten, diese Form der breiten Literaturpflege
und ein sehr demokratischer und offener Zugang zu Theater und Literatur sind
absolut förderungswürdig."
Der Verein "Lesetheater"
Das Erste Wiener Lesetheater
in der Seidengasse wurde 1990 durch Rolf Schwendter initiiert und
verzeichnet bereits insgesamt 1.250 organisierte Lesungen, die
ausschließlich bei freiem Eintritt stattfanden. Der Verein sieht seine
Aufgabe in der Förderung von deutschsprachigen Autoren und auf "vergessene
und weitgehend unbekannte oder nie gespielte Stücke" aufmerksam zu machen.