Der „Faust“-Marathon am Freitag, 4.9. im ORF
Theater & TV. Für Tobias Moretti erzählt Goethes Faust nicht weniger als „die Geschichte des Menschen“. Kommenden Freitag, 4.9., verkörpert der Tiroler den radikalen Ruhelosen in Matthias Hartmanns mit Spannung erwarteter Burgtheater-Inszenierung.
Paktieren wird er dabei mit Gert Voss als Mephisto: „Er ist ein Außenseiter, der mit allen Mitteln ans Ziel kommen will“, schildert Voss den Teufelskerl.
Faust-Marathon: „Das hat es noch nie gegeben“
Eine
Premiere erlebt auch der ORF, der sich am Freitag ganze zwei Stunden lang in
den siebenstündigen Faust-Marathon (17 bis 24 Uhr) einklinken
wird: „Das hat es noch nie gegeben“, schwärmt Kulturchef Martin Traxl, „dass
wir bei einer Burg-Premiere live dabei sind.“
Und so soll es funktionieren
Gleich im Anschluss an die ZiB 2
(also ab 22.30 Uhr) sendet ORF 2 eine Collage aus vorbereiteten Reportagen,
Interviews, Mini-Aufzeichnungen und Live-Einstiegen in den spektakulären
Burgtheater-Faust.
Philosophie, Religion, Sex und Tod
Traxl, der den Faust-Parcours
selbst moderieren wird, geht ins Detail: „Nach dem Einstieg erzählen wir,
was bisher geschah und worum’s geht. Danach werden wir die großen
Menschheitsthemen dieses Welttheaters aufrollen – Philosophie, Religion,
Sexualität, Tod und die Frage ,Was kostet die Seele?'“
Hengstschläger, Haller und Taschner
Dazu wurden kluge Leute
befragt: „Zum Thema Teufelspakt, Schönheitskult und ewige Jugend“, schildert
Traxl, „kommt der Gentechniker Markus Hengstschläger zu Wort. Das Verhältnis
,Gut und Böse' wird der Gerichtspsychiater Reinhard Haller analysieren, und
zum Begriff ,Schicksal' haben wir mit dem populären Mathematiker Rudolf
Taschner gesprochen.“
Meinungen
Auch das Burgtheater-Publikum wird um seine Meinung
gebeten. Und zwar vor der Aufführung („Welche Erfahrungen schulischer oder
sonstiger Natur haben Sie mit Faust?“) und nachher: „Wie hat es Ihnen
gefallen?“
Mitternacht
Zwischendurch werden (leicht zeitversetzt) vom Server
aktuelle Faust-Szenen mit Moretti und Voss abgerufen, bis man gegen
Ende – also rund um den Schlussapplaus um Mitternacht – tatsächlich live
dabei ist.
Damit dies alles gelingt, werde „ein Husarenritt“ von Nöten sein, ist sich der ORF-Mann bewusst.