Das Belvedere eröffnet die Moderne-Schau "Wien-Paris“. Auch Albertina, Kunstforum und KHM bringen in Kürze neue Ausstellungen.
„Österreichische Kunst im internationalen Kontext zu zeigen“ sieht Belvedere-Chefin Agnes Husslein als Auftrag des von ihr zu Jahresbeginn übernommenen Hauses. Ab heute Abend stellt sie im Unteren Belvedere und der Orangerie Werke von heimischen Künstlern der Moderne denen französischer Zeitgenossen gegenüber. Die Ausstellung Wien-Paris soll erkennen lassen, wie etwa Klimt, Kokoschka und Boeckl von Cézanne, Van Gogh und Rodin beeinflusst wurden, als Paris zwischen 1880 und 1950 das Mekka der Kunstwelt war.
Streit
Husslein zeichnet gemeinsam mit Matthias Boeckl als
Kuratorin verantwortlich. Ihr früherer Salzburger Mitarbeiter Christian
Huemer erhob laut profil Ansprüche, ebenfalls als Kurator genannt zu werden,
da er seine Vorbereitungsarbeit für eine in Salzburg nicht mehr zustande
gekommen Schau in Wien-Paris genutzt sieht. Husslein zu ÖSTERREICH: „Die
Idee für das Projekt stammt von Matthias Boeckl und mir und wurde seit 2003
kontinuierlich weiterentwickelt. Für die Salzburger Variante von 2005/06
haben mehrere Autoren und Co-Kuratoren, darunter Christian Huemer, Beiträge
geliefert. In der grundlegend überarbeiteten Version der Ausstellung des
Belvedere konnten jedoch aus Raum- und Kontextgründen nicht alle Beiträge
integriert werden.“
Albertina
Nicht nur das Belvedere verwöhnt Wiener Kunstliebhaber
zur Zeit mit neuen Ausstellungen. Kommende Woche (ab 12. Oktober) erweitert
die Albertina ihre Präsentation der Sammlung Batliner um 150 Werke der
Gegenwartskunst von Andy Warhol bis Anselm Kiefern. Die derzeit laufende
Schau Monet bis Picasso lockte in 18 Tagen schon 40.000 Besucher.
Leopold
Neben Belvedere und Albertina zeigt auch das Leopold
Museum Moderne-Werke: Zwischen den Kriegen präsentiert Gemälde und
Skulpturen von Kokoschka, Boeckl, Egger-Lienz und auch solche von weniger
bekannten Künstlern, die das Sammlerpaar Leopold berühmt machen möchte .
Kunstforum
Das BA-CA- Kunstforum stellt ab 16. Oktober in Der
Kuss der Sphinx Belgischen Symbolismus vor, vorrangig Werke des mit
Österreich und der Secession verbundenen Ferdinand Khnopff.
KHM. Das Kunsthistorische Museum widmet sich ab 18. Oktober Tizian.
Die Lange Nacht der Museen am 6. Oktober
Vom Wiener
Schneekugelmuseum bis zum burgenländischen Weinmuseum und von der
Klagenfurter Kläranlage zur Schokoladeausstellung in Linz: Die Lange Nacht
der Museen bietet neben den allseits bekannten Ausstellungen auch heuer
wieder Skurriles und Unbekanntes. Am Samstag, 6. Oktober, öffnen die
Ausstellungshäuser wie gewohnt von 18 Uhr bis 1 Uhr früh speziell für die
Lange-Nacht-Besucher.
545 Museen und Galerien
In ganz Österreich sind 545 Museen und
Galerien beteiligt, in Wien sind es 89 Häuser. Neben den bestehenden
Ausstellungen gibt es Spezialprogramme wie einen Klingonisch-Kurs im
Esperantomuseum, eine Ballettaufführung, Lesungen und Weinverkostungen.
Die Touren starten jeweils am „Treffpunkt Museum“, in Wien ist dies der Heldenplatz. Tickets um 12 Euro öffnen die Türen zum nächtlichen Kunstgenuss, Shuttle-Busse erleichtern das Herumkommen. Im Vorjahr lockte die Lange Nacht 336.800 Besucher, auch heuer wird mit einem Ansturm gerechnet.