40 Jahre Woodstock
Der Mythos lebt
09.08.2009
Am 15. August jährt sich das Woodstock Festival zum 40. Mal. Der Mythos lebt - davon künden neue Bücher, Filme und eine DVD-Edition.
Der junge Regisseur Michael Wadleigh sammelte im August 1969 alle Kameraleute ein, derer er habhaft werden konnte. Ihr Auftrag war klar und diffus zugleich: Sie sollten alles aufnehmen, was ihnen beim Woodstock-Festival vors Objektiv kam. Das Team kehrte mit 1000 Filmrollen zurück. Was Wadleigh und seine Mitstreiter nicht ahnten: Sie waren dabei, einen Mythos zu begründen.
Denn erst durch den Film (an dem auch der junge Martin Scorsese im Schneideraum mitwirkte) erhielten die Three Days of Peace and Music jenen globalen Stellenwert, der Woodstock bis heute zur Mutter aller Rockfestivals macht. Obendrein retteten die Film-Einnahmen die Veranstalter vor der sicheren Pleite. Ökonomisch wurde das Festival, bei dem Hunderttausende gratis aufs Gelände gelangten, nämlich zum totalen Fiasko.
Lesestoff und bewegte Bilder
Jimi Hendrix und Carlos Santana,
Janis Joplin, Joan Baez und The Who zählten zu den Woodstock-Stars. Zum
40-Jahre-Jubiläum gibt es jetzt viel neuen Lesestoff und bewegte Bilder.
Michael Wadleighs Woodstock-Film ist seit einigen Tagen neu auf DVD erschienen – in einer Ultimate Collector’s Edition, die den großspurigen Namen zu Recht verdient. Das Bildmaterial wurde restauriert und digital bearbeitet, was vor allem bei der Blu-Ray-Version völlig neue Eindrücke gewährt. Auf dem neuen vierstündigen Director’s Cut gibt es erweiterte Konzertmitschnitte der Woodstock-Stars, die bisher noch nie zu sehen waren – und das obendrein in Dolby-5.1-Klangqualität.
Wer alles über Woodstock nachlesen will, ist mit den Bänden Woodstock 69 – die Legende (von Frank Schäfer, Residenz-Verlag) und Making Woodstock (von Joel Rosenman, Orange Press) bestens bedient.
Hippie-Film von Ang Lee
Ab 4. September kann man auch im Kino
einen ganz neuen Blick auf das Festival werfen. Oscar-Gewinner Ang Lee
(Brokeback Mountain) bringt die Komödie Taking Woodstock an den Start, in
der die wahre Story des jungen Eliot Tiber erzählt wird.
Eliot wer? Mr. Tiber besaß eine um einen Dollar erworbene Lizenz für ein Kultur-Festival. Ohne dieses Papier wäre Woodstock nie genehmigt worden ...