Das deutsche Feuilleton macht sich unnötige Sorgen um die Festspiele.
Alexander Pereira wird eine dicke Haut brauchen. Auf den designierten Intendanten der Salzburger Festspiele schießt sich das deutsche Feuilleton schon jetzt ein. Er sei „eine jener abgehangenen Figuren, von denen keine neuen Perspektiven zu erwarten sind“, meint etwa die FAZ, der Spiegel nennt ihn einen „konservativen Haudegen“. Und die Zeit mutmaßt: „Pereira führt die Festspiele zu einem gefälligen, wenig fantasievollen Programm“.
Nur ein paar Details bekannt
Von diesem Programm sind bisher
allerdings nur ein paar Details bekannt. Pereira plant für 2012 Zauberflöte
(mit
Moretti als Regisseur und Harnoncourt), einen neuen Rosenkavalier,
für 2013 ein Jugendwerk Wagners, er hat zwei Opern-Aufträge vergeben, denkt
auch an große italienische Oper. „Mir ist wichtiger, dass Künstler
zusammenpassen, als dass sie weltberühmt sind“, sagt Pereira. Klingt alles
vernünftig. Es muss ihm gelingen, zwischen künstlerischem Anspruch und
finanziellen Notwendigkeiten gute Balance zu halten. Dann wird auch das
Publikum zufrieden sein.
Keine Belehrungen
„Zum sommerlichen Salzburg-Bild gehören die
Fiaker auf dem Residenzplatz“ lese ich in der Zeit. Deutsche Kollegen können
zwischen einer Kutsche und einem Fiaker noch immer nicht unterscheiden. Sie
sollen uns also bitte nicht belehren, wie sich die Salzburger Festspiele
orientieren müssten.