Vater des "Sams"
Deutscher Kinderbuch-Autor Paul Maar wird 70
07.12.2007
Inspiration fand der Schöpfer des "Sams" und von "Herrn Bello" bei seinem Stiefgroßvater und bei Astrid Lindgren.
"Am Sonntag Sonne. Am Montag Herr Mon mit Mohnblumen. Am Dienstag Dienst. Am Mittwoch Mitte der Woche. Am Donnerstag Donner und am Freitag frei - und natürlich musste am Samstag das Sams kommen", sagt Paul Maar, der Schöpfer des Fabelwesens mit dem blauen Taucheranzug. Am Donnerstag (13. Dezember) feiert der deutsche Kinderbuchautor seinen 70. Geburtstag - mit wenig Donner, nur im engsten Freundes- und Familienkreis.
Spitzname: "der Dichter"
"Das Sams" und zuletzt "Herr
Bello" haben den Bayern zu einem der bekanntesten Schriftsteller der
deutschen Kinder- und Jugendliteratur gemacht. Ursprünglich wollte Maar
Künstler werden und studierte an der Kunstakademie in Stuttgart. Doch auch
dort wollte er auf das Schreiben nicht verzichten. Schon bald brachte ihm
dies den Spitznamen "der Dichter" ein, erinnert sich Maar.
Stiefgroßvater als Inspiration
Das Erzählen habe er sich von
seinem Stiefgroßvater abgeschaut, sagt Maar. Der habe in Obertheres eine
Gastwirtschaft besessen. "Er bekam abends seine Wirtschaft schon deshalb
voll, weil alle darauf gewartet haben, was er für Geschichten erzählt."
Schon bald stellten Maars drei Kinder fest, dass ihr Vater ein begnadeter
Geschichtenerzähler ist. Schließlich schrieb Maar sein erstes Kinderbuch,
"Der tätowierte Hund".
Mit völlig falschen Vorstellungen sei er Ende der sechziger Jahre nach Hamburg zum Oetinger Verlag gefahren, um dort das Manuskript seines Erstlingswerkes vorzustellen. Eigentlich sollte dieses Buch nur ein Ausflug in die Kinderliteratur sein, doch Verleger Friedrich Oetinger habe ihm deutlich gemacht, dass er nur das Manuskript annehme, wenn er auch ein zweites Buch schreiben werde. Maar ließ sich darauf ein und verfasste bereits 1973 sein drittes Buch "Das Sams", das ihm zum Durchbruch verhelfen sollte.
Späte Verfilmungen
Erst 2001 wurde "Das Sams" mit Ulrich
Noethen und Christine Urspruch in den Hauptrollen verfilmt. "Ich hatte
Angst, dass die Fantasie der Kinder geschmälert wird, wenn sie ein konkretes
Sams vor Augen haben", begründete Maar seine zögerliche Haltung. Erst Ulrich
Limmer habe ihm das "richtige" Konzept fürs Kino vorgelegt.
Im Mai 2007 kam "Herr Bello" mit Armin Rohde in der Hauptrolle ins Kino. In dieser Geschichte verwandelt sich der Hund von Max in einen "Mönsch". Die Geschichte von "Herr Bello" wurde vor wenigen Wochen auch als Theaterstück in Fürth uraufgeführt. "Momentan arbeite ich an Herr Bello, Teil drei". Über den Inhalt verrate er allerdings noch nichts, sagte Maar.
Ideal: Astrid Lindgren
Alle Fans von Paul Maar dürfen sich
freuen: Trotz seines 70. Geburtstages denkt der Wahl-Bamberger nicht daran,
sich zur Ruhe zu setzen. "Mein Ideal ist Astrid Lindgren, die mit weit über
70 Jahren noch 'Ronja Räubertochter' geschrieben hat, eines ihrer schönsten
Bücher."