Oper

"Die Tosca 
ist wie ich"

03.09.2013

Morgen debütiert Angela Gheorghiu als Puccinis Tosca an der Wiener Staatsoper.

Zur Vollversion des Artikels
© APA
Zur Vollversion des Artikels

In Margarethe Wallmanns 56 Jahre alter Inszenierung von Puccinis melodramatischem Opernkrimi Tosca singt die schöne rumänische Primadonna Angela Gheorghiu morgen erstmals die Titelrolle.

ÖSTERREICH: Sie sind eine weltberühmte Tosca. Warum haben Sie die Rolle noch nie in Wien gesungen?
ANGELA GHEORGHIU: Ich habe die Tosca überhaupt erst in drei Produktionen gesungen: 2001 in dem französischen Film von Benoît Jacquot, 2011 in der schönen Inszenierung in Covent Garden, wo ich ein weißes Kleid trug wie Sarah Bernhardt, als sie die Rolle in Paris spielte, und 2012 in San Francisco. Die Wiener Produktion ist so alt, dass ich sie eigentlich gar nicht singen wollte. Ich bevorzuge Inszenierungen, die für mich gemacht werden. Aber Dominique Meyer hat mich gebeten, ein Auge zuzudrücken. Für Ioan Holender hätte ich das nicht gemacht. Jetzt ist er nicht mehr da, jetzt fühle ich mich in Wien wieder zu Hause.

ÖSTERREICH:
Was ist das Besondere an der Tosca?
GHEORGHIU: Sie ist eine berühmte Operndiva, die liebt. Sie ist wie ich, ich spiele mich selbst. Das Gebet der Tosca im 2. Akt, „Vissi d’arte, vissi d’amore“ („Ich lebte für die Kunst, ich lebte für die Liebe“), ist meine Arie, ich erzähle von mir. Puccini hat dieses wunderbare Stück für die rumänische Sopranistin Hariclea Darclée, die Tosca der Uraufführung 1900 in Rom, geschrieben.

ÖSTERREICH:
Sie singen in dieser Saison viel in Wien …
GHEORGHIU: Am 23. November gebe ich ein Konzert im Konzerthaus, im Dezember singe ich die Mimì in La Bohème an der Staatsoper und im Februar folgt die Premiere von Cileas­ Adriana Lecouvreur. Die prachtvolle Inszenierung von David McVicar kommt aus London. Adriana Lecouvreur ist auch eine tolle Rolle, sehr schwierig und sehr dramatisch. Sie ist eine berühmte Schauspielerin, die in Cileas Oper eine Szene aus Racines Phèdre spielt. Ich fühle mich auch als Schauspielerin, ich liebe es, zu spielen.
(E. Hirschmann-Altzinger)

 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel