Spielt die Julia
Die ultimativen Netrebko-Festspiele
09.08.2010
Anna Netrebko gilt als eine der letzten richtigen Opern-Diven der Welt.
Der gesellschaftliche Höhepunkt der Festspiele passiert heute: Anna Netrebko singt in Salzburg erstmal die Julia. Alle Vorstellungen mit ihr sind längst ausverkauft.
Festspiele
Anna Netrebko ist eine der letzten Operndiven. Mit allem, was so dazugehört – auch mit Allüren. Diese unterstellten ihr zumindest die aus aller Welt angereisten Journalisten, die von „La Netrebko“ am vergangenen Samstag bei einer Pressekonferenz zu Roméo et Juliette versetzt worden waren: „Frau Netrebko will sich schonen“, entschuldigte sie der Festspiel-Intendant Jürgen Flimm.
Einspringerin
Umso schöner sollte sie heute die Julia in der Gounod-Oper singen. Netrebko wollte die Partie ja bereits bei der Premiere 2008 verkörpern, doch musste sie damals wegen ihrer Schwangerschaft absagen. Als Einspringerin nutzte die junge Georgierin Nino Machaidze die Gunst der Stunde. Sie wird auch heuer vier Vorstellungen singen (für die es noch einige Karten gibt). Die heutige Roméo et Juliette-Wiederaufnahme mit Netrebko sowie sämtliche Vorstellungen mit der nach wie vor zugkräftigsten aller Diven sind seit langem ausverkauft (für Tickets musste man bis zu 740 Euro ablegen oder auf e-bay 600 Euro bieten).
Kollegin
Anders als bei der Premiere 2008 ist nicht mehr Netrebkos Ex-„Traumpartner“ Rolando Villazón, sondern der polnische Tenor Piotr Beczala als Romeo zugange. Er streute der (abwesenden) „Julia“ bei der Pressekonferenz Rosen: „Sie ist nicht nur hoch professionell, sondern auch eine hervorragende Kollegin.“ Und schmunzelnd: „An ihrer Seite fühle ich mich gut aufgehoben.“
Event
Wie bei Diven so üblich, wird heute auch die Party danach ein wohl inszenierter Event. Uniqa-Boss Konstantin Klien lädt Prominenz aus Wirtschaft, Politik, Medien und Kunst zum glamourösen „Après“ in die Felsenreitschule. Sicher mit dabei: Netrebko-Gefährte Erwin Schrott (der gestern noch in Don Giovanni sang). Ob das gemeinsame Söhnchen Tiago so lange aufbleiben darf, bleibt abzuwarten.
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