Die Striptease-Künstlerin Dita von Teese muss sich beim deutschen Beitrag zum Eurovision Song Contest am Samstagabend etwas bedeckter halten. Die Organisatoren des Musik-Grand-Prix hätten die US-Amerikanerin nach der ersten Generalprobe gebeten, ihren Busen mehr zu verhüllen, teilte ARD-Koordinator Thomas Schreiber am Samstag mit. Dita von Teese ergänzt mit ihrer Bühnenshow die frivole Swingdance-Nummer "Miss Kiss Kiss Bang" des Produzenten Alex Christensen und des US-Musicalsängers Oscar Loya.
Rücksicht auf kulturelle Unterschiede
Schreiber bestätigte
einen Bericht von "Bild.de", wonach die Tänzerin nach dem Willen
der Europäischen Rundfunkunion (EBU) nicht so freizügig wie geplant
auftreten dürfe. "Wir sollten laut EBU auf die kulturellen
Unterschiede zu anderen Ländern Rücksicht nehmen", sagte der
ARD-Koordinator. Der NDR lege Wert auf die Feststellung, dass der Auftritt
der US-Amerikanerin nie als Stripshow geplant gewesen sei. Vielmehr solle
sie passend zum Swing-Stil des Liedes an die "Hochzeit der kunstvollen
Verführung" erinnern, sagte Schreiber.
Gänsehaut Garantie beim Song Contest
Ein geigender "Harry
Potter" aus Norwegen, Anti- Krisen-Pop aus der Ukraine und
Gänsehaut-Balladen aus dem Baltikum: Zum Finale des Eurovision Song Contest
(ESC) in Moskau dürften keine Wünsche offenbleiben. In der Olympiahalle der
russischen Hauptstadt qualifizierten sich in der Nacht zum Freitag im
zweiten Halbfinale die letzten zehn Finalisten für den wohl weltgrößten
Musikwettbewerb. Sehen
Sie hier die skurrilen und scharfen Fotos der InterpretInnen!
25 Länder im Finale
Unter ihnen waren auch Griechenland,
Albanien, Kroatien, Aserbaidschan, Litauen, Moldawien, Dänemark und Estland.
In der Endrunde treten Interpreten aus 25 Ländern an, um diese "Musik-Olympiade"
in ihr Land zu holen. EU-Mitglieder wie Polen, die Niederlande und Irland
scheiterten.
Norwegischer Harry Potter
Mit einer mitreißenden Show von als
Gladiatoren verkleideten Go-Go-Tänzern sicherte sich die Ukrainerin Swetlana
Loboda mit dem Song "Be My Valentine!" ("Anti-Krisis-Girl")
den Einzug ins Finale. Für Aserbaidschan punktete das Duett AySel &
Arash mit dem ESC-Hit "Always". Im Stil von Elton John sorgte
Sasha Son aus Litauen mit seiner Ballade "Love" für
Gänsehaut-Gefühl - wie auch der Schmuserock der estnischen Band Urban
Symphony ("Rändajad"). Umjubelt war der 23-jährige Alexander
Rybak aus Norwegen, der sich mit seinem selbst geschriebenen Lied "Fairytale"
den Ruf eines "Harry Potter" ersungen hat. "Das Lied über das
schöne Gefühl meiner ersten Liebe hat mir schon viel Glück gebracht",
sagte Rybak der dpa in Moskau.
Im Stil Bon Jovi's
Für Dänemark geht die Combo Brinck ("Believe
Again") mit Pop im Stil von Jon Bon Jovi an den Start. Auch
Griechenland bietet mit dem Sänger Sakis Rouvas ("This Is Our Night")
soliden Mainstream-Pop. Bei dem Televoting setzten sich aber auch andere
Töne durch - Folklore-Pop aus Moldawien von Nelly Ciobanu ("Hora
Din Moldova") und ihrem Trachtenensemble. Aus Albanien heizte Kejsi
Tola mit ihrer Disconummer "Carry Me In Your Dreams" den
Zuschauern ein. Kroatien ist mit Tangorhythmen von Igor Cukrov feat Andrea ("Lijepa
Tena") im Rennen.
Ruhig ist wenig gefragt
Nach der vom russischen Staatsfernsehen
erneut mit viel Pomp, Ballett und Folklore gestalteten Show schieden
Kandidaten aus neun Ländern aus. Serbien scheiterte mit der Klamaukshow von
Marko Kon & Milan ("Cipela"). Mit ihren ruhigen Songs schieden
auch Polen (Lidia Kopania) und Zypern (Christina Metaxa) aus. Außerdem
fanden Slowenien, die Slowakei und Lettland zu wenig Zustimmung beim
Publikum. Auch der Ungar Zoli Àdok konnte mit seiner aufwendigen Tanznummer "Dance
With Me" keinen Treffer landen. Irland verfehlte diesmal mit solidem
Gitarren- und Schlagzeugsound der Mädchenband Sinéad Mulvey &
Black Daisy den Finalzuschlag, nachdem das Land im Vorjahr schon mit der
irische Truthahn-Handpuppe Dustin the Turkey rausflog. Die Niederlande
floppten mit der 1970er Jahre-Glitzer-Nummer "Shine".
Deutsches Duo kommt mit Dita von Teese
Bereits im ersten
Halbfinale des 54. ESC am Dienstag hatten sich zehn Länder qualifiziert. Das
deutsche Duo Alex Swings Oscar Sings ist mit dem Titel "Miss Kiss Kiss
Bang" (Lesen Sie hier
über den Auftritt von Dita von Teese! ) ebenso wie die Interpreten
aus Frankreich, Großbritannien und Spanien sowie vom Gastgeber Russland nach
den ESC-Spielregeln für das große Finale schon gesetzt. Insgesamt hatten in
diesem Jahr 42 Länder teilgenommen. Erstmals seit 1996 kommen beim Finale
wieder die Länder-Jurys zum Einsatz. Das Experten-Urteil und das Televoting
der Zuschauer gehen jeweils zu 50 Prozent in die Gesamtwertung ein.
Interpreten aus 25 Nationen singen um den Sieg
2009 sind 25
Interpreten im Finale vertreten. Neben den Fixstartern Deutschland,
Frankreich, Großbritannien, Spanien und Russland qualifizierten sich 20
weitere Nationen über die beiden Vorentscheidungen für das Finale am 16.
Mai: Island, Finnland, Türkei, Portugal, Israel, Armenien, Malta, Rumänien,
Bosnien-Herzegowina und Schweden erhielten in der Vorrunde am 12. Mai die
meisten Punkte und sind somit weiter im Rennen. Am 14. Mai qualifizierten
sich weiters: Albanien, Aserbaidschan, Dänemark, Estland, Griechenland,
Kroatien, Litauen, Moldau, Norwegen und die Ukraine. Gastgeber des großen
Finales am 16. Mai sind Alsou, die 2000 Russland beim Song Contest vertrat
und einen hervorragenden zweiten Platz belegte, sowie der russische TV-Star
Ivan Urgant.
Die Finalländer, ihre Interpreten und ihre Songs in alphabetischer Reihenfolge:
Albanien: Kejsi Tola "Carry Me in Your Dreams" Armenien: Inga & Anush "Jan Jan" Aserbaidschan: AySel & Arash "Always" Bosnien & Herzegowina: Regina "Bistra Voda" Dänemark: Brinck "Believe Again" Deutschland: Aex Swings Oscar Sings! "Miss Kiss Kiss Bang" Estland: Urban Symphony "Rändajad" Finnland: Waldo's People "Lose Control" Frankreich: Patricia Kaas "Et S'il Fallait Le Faire" Griechenland: Sakis Rouvas "This Is Our Night" Großbritannien: Jade Ewen "It's My Time" Island: Yohanna "Is It True?" Israel: Noa & Mira Awad "There Must Be Another Way" Kroatien: Igor Cukrov feat. Andrea "Lijepa Tena" Litauen: Sasha Son "Love" Malta: Chiara "What If We" Moldau: Nelly Ciobanu "Hora Din Moldova" Norwegen: Alexander Rybak "Fairytale" Portugal: Flor-de-lis "Todas as ruas do amor" Rumänien: Elena "The Balkan Girls" Russland: Anastasia Prikhodko "Mamo" Schweden: Malena Ernman "La voix" Spanien: Soraya "La noche es para mí (The Night Is for Me)" Türkei: Hadise "Düm Tek Tek" Ukraine: Svetlana Loboda "Be My Valentine! (Anti-crisis Girl)" |