Einen Dompfarrer vermutet man in der Karwoche eher bei der stillen Einkehr oder beim Palmkatzerlweihen. Toni Faber ist da anders: Der umtriebige Geistliche ließ sich das Best of Niavarani-Programm in der Wiener Stadthalle nicht entgehen – auch wenn er „15 Minuten über Sex und Oralverkehr über sich ergehen lassen musste“, wie Nia im ÖSTERREICH-Interview schmunzelt.
Damit nicht genug, geriet Faber auch noch ins Scheinwerferlicht: „Er ist zu spät gekommen“, feixt Niavarani, „und in solchen Fällen lass ich immer das Saallicht hochfahren und frag dann ganz unverschämt, woran’s denn gelegen sei, dass man es nicht früher geschafft hat …“
Der populäre Dompfarrer fand dann – gut ausgeleuchtet – seinen Platz in der 4. Reihe. „Ich hab dann immer geschaut, ob er bei den heiklen Stellen rot wird … Aber ich hab nur den weißen Priesterkragen blitzen gesehen“, resümiert Nia.
Extase Faber lauschte jedenfalls mutig ganz und gar unösterlichen Passagen wie den folgenden: „Was machst, wenn mitten in der großen Extase plötzlich hinten am Gaumen das Schamhaar der Frau kitzelt?“ Oder: „Wie täuscht der Mann einen Orgasmus vor? Man braucht Disziplin und Joghurt. In der Küche hab ich das Joghurt aufg’wärmt, weil sonst fliegst gleich auf.“
Schließlich baute der Comedian den späten Gast auch noch ins Programm ein: „Beim Jüngsten Gericht wird Jesus vorlesen: Niavarani, du hast oft ,Geh scheißen‘ g’sagt. Aber ab jetzt wird der Faber danebensitzen und einwerfen: Und Pudern hat er auch g’sagt.“ Das Publikum tobte …
Toni Faber über seinen Besuch bei der Niavarani-Show … ÖSTERREICH: Herr Faber, was treibt Sie in der Karwoche in das Niavarani-Kabarett? Toni Faber: Eigentlich hätte Claudia Stöckl von Niavarani eine Spende von 10.000 Euro für indische Straßenkinder bekommen sollen. Aber das wurde kurzfristig verschoben. Ich hatte Karten bekommen und wollte sie nicht verfallen lassen.
ÖSTERREICH: Wie haben Ihnen seine deftigen Witze gefallen? Faber: Ich finde Niavarani sehr lustig, aber natürlich ist einiges sehr derb. Die Show ist sicherlich keine vorbildliche Karwochenhandlung, und Niavaranis Worte kann ich sicherlich nicht ungeschönt in eine Predigt übernehmen. Aber das Leben ist bunt. Und für einen Pfarrer ist es wichtig, das pure Leben kennenzulernen – und das stellt Michael Niavarani gut dar. Er analysiert den Menschen sehr gut.
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