Teamwork und Arbeitsteilung beim neuen ORF-Society-Star und seiner Langzeit-Lebensgefährtin: Während Dominic Heinzl (45) eine Woche vor dem Start seiner neuen Sendungen zwischen letzten Technik-Checks, ersten Probe-Sendungen und zahlreichen Interview hin und her hetzt, richtet Freundin Sonja Sarközi (42) die Küche im neuen Hightech-Studio in der Wiener Argentinierstraße ein.
Wie TV-AUSTRIA beim Lokalaugenschein feststellte, besorgt die Chefin der easybank persönlich noch fehlende Lebensmittel und Accessoires im Gemeinschaftsraum der rund 25 Heinzl-Mitarbeiter.
Vorfreude
„Ich bin völlig cool und entspannt und sehne den Tag
herbei, an dem es endlich losgeht“, beschreibt Heinzl seine Gefühlslage.
Wirkt aber phasenweise ein bisschen anders. Während der 15 Minuten in der
Maske – tägliche Prozedur für den stylischen Moderator – steht Heinzls Handy
kaum still. Dennoch bleibt Zeit zum Plaudern und Schmähführen. Den Kaffee
beim anschließenden Interview kredenzt der Society-König selbst: „Marille-
oder Maroni-Geschmack?“
Hightech
Für 1,3 Millionen Euro – das Dementi dazu fällt eher
halbherzig aus – hat ihm der ORF ein Hightech-Studio hingestellt. U-förmig
angelegt. Kurze Wege. Schnelle Kommunikation. Vier komplett digitalisierte
Regie- und Schnittplätze. Alle Kameras HD-fähig. Die hochauflösende Technik
verlangt auch von den Kameraleuten ein Umdenken. Stand früher bei Aufnahmen
beispielsweise ein voller Aschenbecher im Bildhintergrund, störte er kaum.
Bei Chili wird aus der kleinen Lässlichkeit eine störendes Element. Und auch Heinzls Interview-Partner werden sich an die scharfen Aufnahmen gewöhnen müssen: „Manche Menschen werden sich nicht gefallen. Vielleicht lassen sich unsere Gesprächspartner in Zukunft ja nur noch interviewen, wenn sie geschminkt sind.“ Die teure Chili-Technik ist der Testlauf für die ORF-Zukunft. Der Staatssender will künftig weitere Studios auf HD umrüsten.
Mit TV-AUSTRIA sprach Dominic Heinzl über seinen Neustart beim ORF:
TV-AUSTRIA: Herr Heinzl, ist, wo „Chili“ draufsteht, noch immer „Hi
Society“ drinnen?
Dominic Heinzl: Wer erwartet, dass
ich jetzt im Studio Purzelbäume schlage, wird enttäuscht sein. Ich werde in
Chili klassisch im Studio moderieren und das zeigen, was in diesem Land in
der Society passiert.
TV-AUSTRIA: Bissig wie immer?
Heinzl: Ja, unsere
Herangehensweise ist klassisch Chili: scharf. Wir wollen ein scharfes
Society-Magazin präsentieren.
TV-AUSTRIA: Mit einem Stil, der nicht jedem gefällt?
Heinzl: Ja,
ich provoziere meine Gesprächspartner gerne, aber ich gebe ihnen auch die
Chance zu antworten. Und das wird auch gesendet. Ich begegne ihnen auf
Augenhöhe und mit offenen Visier. Außerdem haue ich nicht durch geschickte
Schnitttechnik auf jemanden hin, denn dann kann er sich nicht mehr wehren.
Bei mir passiert alles vor der Kamera.
TV-AUSTRIA: Wie viele Watschen wurden Ihnen schon angedroht?
Heinzl:
(Lacht) Keine einzige.
TV-AUSTRIA: Wie unterscheiden sich „Backstage“ und „Chili“?
Heinzl:
Mit Chili zeigen wir all das, was passiert, wenn die Scheinwerfer an sind,
das Davor und das Danach gibt es in Backstage. Dort kann auch ein Studiotalk
stattfinden, wenn das Thema interessant ist. Der Arbeitstitel von Backstage
ist „Indiskret und exklusiv“. Wenn sich Fiona und Karl-Heinz Grasser trennen
sollten, dann darf sich Karl-Heinz Grasser bei uns im Studio ausweinen.
TV-AUSTRIA: Wie sehen die ORF-Vorgaben aus?
Heinzl: Es gab mir
gegenüber keine Vorgaben. Und auch Quotenziele wurden nicht genannt.
TV-AUSTRIA: Ein persönliches Quotenziel werden Sie haben?
Heinzl:
Mit Hi Society erreichten wir bei ATV in der Zeitzone von 19.45 bis 20
Uhr 80.000 bis 90.000 Zuschauer. Eine Verdoppelung wäre mein Ziel. Bei ATV
war das Gottesgeschenk die Zeit von 20.05 bis 20.15 Uhr – da haben wir
teilweise bis 350.000 Zuschauer erreicht.
TV-AUSTRIA: Wer war eigentlich der „Erfinder“ von Dominic Heinzl für das
ORF-Fernsehen?
Heinzl: Generaldirektor Alexander Wrabetz und
Programmdirektor Wolfgang Lorenz. Erste Flirts gab es bereits vor rund einem
Jahr.
TV-AUSTRIA: Und Sie waren sofort für einen Wechsel bereit?
Heinzl:
Nein, ich hab die Idee, von ATV zum ORF zu wechseln, sofort verworfen.
ATV war für mich seit elf Jahren mein neues Leben. Nach weiteren Gesprächen
gab es ein langes Ringen, für den ORF habe ich mich vor allem auf der Basis
der absoluten Versicherung der Geschäftsführung entschieden, dass „Heinzl
bleiben kann, wie er ist“, sich keinen Millimeter verbiegen muss. Geld war
kein Argument. So konnte ich mich letztendlich dem Lockruf eines Big Players
wie dem ORF mit all seinen Rechten für Olympische Spiele und
Fußball-Weltmeisterschaften nicht entziehen. Die Spielfläche ist einfach
viel größer.
TV-AUSTRIA: Der Opernball...
Heinzl:... war mir nicht wichtig.
Bis auf die Mittelloge standen mir dort alle Türen offen.
TV-AUSTRIA: Wird „Chili“ heuer live vom Opernball berichten?
Heinzl:
Was soll ich vom Opernball live berichten? Ich weiß nicht einmal, ob der
Opernball ein 20-minütiges Magazin am nächsten Tag trägt. Zumal es mit
Alfons Haider ohnehin schon einen Live-Berichterstatter gibt. Er hat mich
heuer sogar in die Mittelloge eingeladen.
TV-AUSTRIA: Kein Interesse?
Heinzl: Wenn sich der ORF
entschließen sollte, seine Opernball-Berichterstattunge völlig neu zu
gestalten, fände ich das schon sehr reizvoll. Aber nicht heuer und mit nur
wenigen Wochen Vorbereitungszeit.