"This is love" oder "Love to Love you Baby" machten sie weltberühmt - nun ist Donna Summer mit neuem Album "Crayons" zurück. Reinhören!
In den Siebziger und Achtziger Jahren gab es sie, die unbestrittene Disco Queen: Donna Summers Musik füllte alle Tanzflächen und läutete mit souligen Disco-Hits eine Wende ein: Ihre funkige Glam-Welt hielt - nach der Eroberung der Clubs - auch Einzug in die Wohnzimmerstuben. Donna Summer wurde in kurzer Zeit zum Weltstar - und zelebrierte die Liebe, das Leben und vorallem eines - sich selbst als unerschöpflicher Energiequell der frühen elektronischen Musik.
Aber auch als jemand, der mit Können und mit weiblicher Power und kraftvoller Stimme einheizte. Ihr wohl wichtigster Song ist "I feel love", ein - für die damalige Zeit - durchaus progressiv angehauchter Disco Track. Bereits das Cover protzte vor Erotik - Summer, braungebrannt und leicht bekleidet, in Grätschstellung vor dunkelviolettem Hintergrund. Für das Jahr 1977 eine gewagte Angelegenheit. Doch Summer gab sich immer so, als würde sie dem aktuellen Zeitgeist immer einem weitreichenden Sprung voraus sein. Das Image war auch wohl so gewollt.
Zur Discoqueen gemacht
Doch auch die Presse tat alles daran,
Summer zu hypen, was das Zeug hielt. Was viele nicht wissen: Im Jahr 1972
heiratete sie sogar einen Österreicher - Helmuth Sommer. Lange Zeit lebte
sie auch in in München. Für einen handfesten Skandal sorgte ihr erster
großer Hit "Love to Love you Baby", der durch gefühlvolles
wie dunkelerotisches Gestöhne aus anderen Discotracks seiner Zeit
hervorstach. "Hot Stuff" wurde schließlich ihr größter Hit, den
nicht nur die Schwulenszene euphorisch aufnahm, sondern auch weltweit
durchstartete.
Ab den frühen Neunziger Jahren wurde es etwas ruhiger um sie. Zwar bezog sie 1991 mit ihrem Lied "Let there be Peace" massiv Stellung gegen den Golfkrieg der Amerikaner im Irak, doch große kommerzielle Erfolge blieben ihr verwehrt - gerade noch 1996 gab es einen Grammy für "Carry on", einem Dancetrack.
Weitreichenderes Comeback
Doch mit ihrem aktuellen Album "Crayons",
welches sie mit der Plattenfirma Burgundy-Records, einer Sony BMG-Tochter,
jetzt auf den Markt brachte, ist ein weitreichenderes Comeback geplant.
Donna Summer will wieder als Weltstar wahrgenommen werden. Etliche Kritiker
werfen der Ikone aber vor, verschiedene Stile und Sounds von aktuellen
Künstlern geklaut und imitiert zu haben - so käme es laut dem campus-web
Magazin nicht gut, mit 59 Jahren jüngere Künstler nachzumachen.
"Wenn aber eine 59-jährige dreifache Großmutter mit einem an Britney Spears erinnernden Stil „I got my ipod, // Shake my body, // You got me going // So naughty, naughty“ singt, wirkt das einfach nur absurd." Das Comeback wird also mit gemischten Gefühlen aufgenommen, aber wahre Donna Summer Fans werden "Crayons" wohl lieben.
Donna Summer - Crayons
Sony BMG
VÖ: 6. 6. 2008