Salzburg Festspiele

Drei Namen für neuen Intendanten fix

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Die Findungskommission für die Neubesetzung der Salzburger Festspiel-Intendanz ist Donnerstag zum mit Spannung erwarteten Dreiervorschlag gelangt.

Folgende potentielle Nachfolger wurden dem Festspielkuratorium vorgeschlagen:

  • Alexander Pereira, Österreicher, derzeit Intendant des Zürcher Opernhauses.
  • Pierre Audi, geboren in Beirut, Künstlerischer Leiter des Amsterdamer Opernhauses und des Holland Festival
  • Stéphane Lissner, Frankreich, Intendant der Mailänder Scala und Musikchef der Wiener Festwochen.

Professioneller Pereira
Der Wiener Alexander Pereira gilt als einer der international erfolgreichsten Musikmanager der Gegenwart. Der ehemalige Generalsekretär der Wiener Konzerthausgesellschaft leitet seit Juli 1991 sehr erfolgreich das Opernhaus in Zürich und war in den vergangenen Jahren immer wieder für höchstrangige Leitungsposten im Gespräch - vom Wiener Kulturstadtrat über die Mailänder Scala bis zur Bayerischen Staatsoper in München. Auch für die Intendanz in Salzburg war Pereira bereits 1999 in aller Munde, nun ist er im Dreier-Vorschlag des Festspiel-Kuratoriums vertreten.

Vielgelobter Audi
Mit seiner nach nur einem Jahr Pause wieder aufgenommenen "Zauberflöte" hat sich der libanesische Regisseur und Opernintendant Pierre Audi dem Salzburger Publikum bereits vorgestellt. Und in Interviews immer wieder anklingen lassen, dass er seine Wirkungsstätte von 20 Jahren, Amsterdam, wo sein Vertrag als Intendant der Oper noch vier Jahre lang läuft, bald verlassen möchte. Als Opern-Innovator machte sich Audi, der nun im Dreier-Vorschlag des Festspiel-Kuratoriums für die künftige Intendanz vertreten ist, im England der 80er Jahre schnell einen Namen, in Amsterdam verwandelte er anfängliche Skepsis gegenüber seiner Person in die höchsten Weihen. "Es ist wohl mein Schicksal, der Ausländer zu sein, der von einem Ort adoptiert wird und dabei dessen internationales Gewissen wird", sagte Audi kürzlich in einem Interview.

Streitbarer Lissner
Gegen Lissner gab es zuletzt schwere Einwände in fast allen österreichischen Medien wegen mangelnder Präsenz in Wien und Marginalisierung der Festwochen-Musiksparte. Der 56-Jährige ist als Musikdirektor der Wiener Festwochen (seit 2005 ist er für das Musikprogramm verantwortlich) und Intendant der Mailänder Scala (ebenfalls seit 2005) ein vielbeschäftigter Mann. Bald könnte der ehemalige Leiter der Opernfestspiele in Aix-en-Provence diese Jobs gegen einen hoch prominenten anderen tauschen: Lissner ist Teil des Dreiervorschlages für die kommende Leitung der Salzburger Festspiele. Der Ämter-Multi aus Frankreich ist in Wien nur bis 2010, in Mailand aber bis 2013 gebunden, steht dort allerdings auch immer wieder im Kreuzfeuer der Kritik.

Ob die Entscheidung über den neuen Intendanten schon am 19. Mai während der nächsten Sitzung des Festspielkuratoriums fällt, steht noch nicht fest.

Holender: "fähige Persönlichkeiten"
Als "der Branche bekannte, fähige Persönlichkeiten" bezeichnete Staatsoperndirektor Ioan Holender alle drei Kandidaten für die Leitung der Salzburger Festspiele, die es in den Dreiervorschlag der Findungskommission geschafft haben. Wen er im Trio Alexander Pereira, Pierre Audi und Stephane Lissner für den geeignetsten Nachfolger von Jürgen Flimm hält, wollte Holender im APA-Gespräch nicht sagen. Pereira sei "mit der Vergangenheit, Tradition und den österreichischen Begebenheiten der Festspiele am vertrautesten", und Holender ist "froh, dass auch ein Österreicher dabei" ist.

Holender findet es angesichts der Bekanntheit der drei Kandidaten "rätselhaft", wozu man für diesen Dreiervorschlag eine Findungskommission gebraucht hat. Ob er schon am Dienstag mit einer Entscheidung des Kuratoriums rechnet? "Wenn man sich besinnt, dass es sich bei den Festspielen um ein internationales Kunstfestival handelt, wo es vorderhand nicht um die Tourismusbranche, die Textil-oder die Hotelierbranche und die städtischen Parteivertreter geht, dann könnte man das auch sehr schnell entscheiden", so Holender.

Die Zusammenarbeit der Staatsoper mit den Festspielen könnte künftig leichter sein, sagte Holender - "wenn die Professionalität statt lokalen Eitelkeiten die Vorderhand übernimmt. Und das ist durch alle drei gewährleistet." Nachsatz: "Und wenn die nicht Kompetenten, die dort im Direktorium sind, in den Hintergrund geraten."

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