„Radio Rock Revolution“, „Contact High“, "Universalove"
„Radio Rock Revolution“ verklärt die Sechziger Jahre, mit den ersten (illegalen) Privatradios, Rockmusik.
Hier eine Gruppe verwegener Musikfreaks, die nur das Ziel kennt, die Fans
via Radio mit frischen Hits zu versorgen. Dort die Staatsmacht, die alles
daransetzt, den Radiomachern die Sender zu kappen: Darum geht’s in „Radio
Rock Revolution“.
Klingt absurd? Heute ja.
Doch in den
sechziger Jahren bewegte dieser Streit in England die Massen. Während
Beatles und Stones die Rockmusik vorantrieben, blieben ihre Hits im
Staatsfunk BBC fast ungespielt.
Denkmal
Also stachen
seefeste DJs mit Schiffen in See, um vom Ärmelkanal aus England radiomäßig
mit Pop zu beschallen. Ein hinreißend rockendes Denkmal dieser Ära.
Radioschiff
Willkommen
an Bord eines famosen Radioschiffs: Oscar-Gewinner Philip Seymour Hoffman
brilliert als DJ „The Count“, der nur dann zu vollem Leben erwacht, wenn
sich die Plattenteller drehen. Um ihn herum agiert eine erlesene Schar
exzentrischer Moderatoren, die vom charmanten Senderchef Quentin (Bill
Nighy) kommandiert werden. Doch aus London droht Ungemach: Kenneth Branagh
spielt mit gnadenloser satirischer Komik einen Minister, der den
Piratensender abdrehen will.
Musikkomödie
Eine
hinreißende Musikkomödie mit ernstem Unterton und toller Musik: 62
Sechziger-Jahre-Hits liefern den Soundtrack. (bau)
GB 2009. 129 Min. Von Richard Curtis. Mit Philip Seymour Hoffman, Kenneth Branagh.
„Contact High“ von Michael Glawogger: Eine mysteriöse Tasche und viele Drogen
Ein Gangster (Detlev Buck) ist auf der Jagd nach einer mysteriösen Tasche
mit unbekanntem Inhalt. Weil er aber zu bequem ist, erhält sein bester
Mitarbeiter (Georg Friedrich in Bestform!) den Auftrag. Dieser wiederum hat
derzeit keinen Führerschein, weshalb er den Auftrag weitergibt. Am Ende
fahren die beiden Imbissbudenbesitzer Max (Michael Ostrowski, der auch das
Drehbuch schrieb) und Johann (Raimund Wallisch) nach Krakau, um die Tasche
zu holen.
Schräge Figuren, knallbunte Filmsets
"Contact
High" ist ein waghalsiger Austro-Tarantino von Regisseur Michael
Glawogger, der hier schräge Figuren, knallbunte Filmsets und jede Menge
bewusstseinserweiternde Substanzen kredenzt. Das titelgebende Phänomen
bildet dabei die Basis dieses wild-surrealen Drogentrips: Nimmt einer
Drogen, und wird dabei auch sein Gegenüber high, ohne die Substanz
konsumiert zu haben, dann spricht man von einem "Contact High".
Kinobesucher sollten sich also tunlichst in Acht nehmen. (greu)
Ö/D 2009. 98 Min. Von Michael Glawogger. Mit Michael Ostrowski, Georg Friedrich, Detlev Buck.
"Universalove": Episoden
Liebe ist universell, doch diese altbekannte These reicht nicht als Leitsatz für einen Spielfilm. Thomas Woschitz (gewann für diesen Film den Max-Ophüls-Preis) erzählt verschiedene Episoden über die Liebe, die er auf den ganzen Globus verstreut hat: Von einer Sehnsucht in Japan, einer Leidenschaft zwischen Männern in Luxemburg oder einer Schwärmerei für den Lieblingsschauspieler aus einer Telenovela in Rio. Woschitz’ Bilder und die Musik von Naked Lunch haben meditativen Charakter, nur die Figuren bleiben leider auffällig blass. (greu)
Ö/LUX/SR 2009. 83 Min. Von Thomas Woschitz. Mit Anica Dobra, Dušan Aškovi, Damien Smith.
Crank 2: High Voltage
Action-Sequel mit Jason Statham:
Profikiller Chev (Statham) wird von Gangster Johnny Vang (Art Hsu) ein
künstliches Herz eingepflanzt, weil man seine Organe als Ersatzteile für
einen Ober-Kriminellen missbrauchen will. Als er die Batterie, die das
Kunstherz mit Strom versorgt, verliert, wagt er sogar den Griff in die
Starkstromleitung.
Gibellina – Il Terremoto
Eine Doku von Joerg Burger über
das sizilianische Städtchen Gibellina, das 1968 von einem Erdbeben zerstört
und erst Jahre später in einiger Entfernung vom ursprünglichen Ort wieder
aufgebaut wurde. Durch das jüngste Beben in Italien ein Dokument von
erschreckender Aktualität.
Wolfsbergen
Konraad ist 83 und will sich umbringen, weil seine
Frau gestorben ist. In einem Brief kündigt er allen näheren
Familienmitgliedern an, was er vorhat. Doch niemand scheint von Konraads
Plänen Notiz zu nehmen. Holländisches Drama von Nanouk Leopold.