Justus Neumanns "Alzheimer Symphonie" feiert am 3. September Premiere.
"Bewusst frisch halten" will sich der Dschungel Wien auch in seiner zehnten Saison, die mit einer Reihe von organisatorischen Neuigkeiten und inhaltlichen Schwerpunkten bereits in der kommenden Woche startet. So verfügt das im Museumsquartier gelegene Theaterhaus für junges Publikum neuerdings nicht nur über eigene Proberäume, zwei Studios sowie neue Büros, sondern freut sich auch über einen neuen Betreiber des angeschlossenen Cafes, wo im September die Schiene "KünstlerInnen kochen" startet.
Zum Saisonstart feiert zunächst Justus Neumanns "Alzheimer Symphonie" Premiere, der weitere September steht im Zeichen der aus Simbabwe stammenden Gruppe IYASA, die mit vier Produktionen zu Gast ist. Allein bis Dezember stehen zehn Uraufführungen auf dem Programm.
Große Feier erst 2014
Das Jubiläum wird zwar erst im
Herbst 2014 gefeiert, wie
Dschungel Wien-Leiter Stephan Rabl am Mittwoch bei der
Jahrespressekonferenz sagte, Anlass zum Feiern geben aber auch die
Auslastungszahlen der vergangenen Saison: So verzeichneten die 568
Vorstellungen der 78 Produktionen insgesamt 50.438 Besucher, was einer
Auslastung von 77,97 Prozent entspricht. Inklusive Rahmenprogramm erreichte
das Haus gar 73.269 Besucher sowie eine Gesamtauslastung von 81,84 Prozent,
was die Rekordauslastung der Saison 2011/2012 sogar noch übertrifft (79,52
Prozent). Um die erwähnte "Frische" zu erhalten, wartet der Dschungel Wien
in der kommenden Saison unter anderem mit einem eigenen
Performance-Schwerpunkt auf, auch die bundesweite Theaterinitiative
"Macht/schule/theater" wird mit dem Beitrag "Maximal Medial"
fortgeführt.
Kindertheater im
Fokus
Zunächst steht im Jugendtheater allerdings das Alter
im Fokus, wenn die Wien-Premiere von Justus Neumanns "Alzheimer Symphonie"
begangen wird (3. September). Der Künstler setzt sich in seiner neuen Arbeit
mit einer Krankheit auseinander, der der "Mythos vom Todesurteil" anhaftet,
wie er bei der Pressekonferenz sagte. In Form einer Komödie für Jugendliche
ab 14 Jahren will er versuchen, "diesen Mythos zu brechen und die positiven
Seiten herauszuarbeiten". Der introspektiven Auseinandersetzung mit dem
Vergessen folgt dann der Länderschwerpunkt Simbabwe mit der Gruppe IYASA.
Geboten werden gleich vier Stücke, ein Kochevent und ein Konzert. Im Zentrum
steht das Schauspiel mit Tanz "Sisonke - Solange wir zusammen sind" (ab 6
Jahren) - eine "Collage aus Möglichkeiten und Unmöglichkeiten des
Zusammenlebens", wie Regisseurin Sara Ostertag verriet. Die von 16
Jugendlichen in Linz, Graz und Wien entwickelte städteübergreifende
Produktion "StadtRAUSCHEN" beschließt den
September.
Theater für die Jüngsten
Hausherr Stephan Rabl zeichnet unter anderem für die heurigen
Uraufführungen für die Kleinsten (ab 2 Jahren) verantwortlich: Das
Tanztheater "Spiegelspiele" für Kinder ab zwei Jahren bietet eine
"abenteuerliche Reise zu uns selbst" (ab 27.11.), "Mein kleines Meer"
entführt im Frühjahr 2014 in die Welt des Wassers. Cornelia Rainer erzählt
bereits ab 26. Oktober "Das Märchen vom alten Mann" nach Motiven von Hans
Christian Andersen (ab 7 Jahren), die Musik für die Koproduktion mit Wien
Modern liefert das ensemble LUX. "Den nicht stattgefundenen Weltuntergang im
Vorjahr" nehmen Gabriele Wappel und Janina Sollmann unter die Lupe, wenn sie
ab 10. Oktober "Das Orakel von Schallundrauch" befragen (ab 8 Jahren), den
Slackline-Trend nimmt Akos Hargitay in seiner Tanzperformance "Monkey
Business" bereits ab 23. September als Anlass für seine Produktion, die sich
mit gesellschaftlichen Krisen auseinandersetzt, "die uns den Boden unter den
Füßen entziehen" können (ab 14 Jahren).
Goethe für den
Nachwuchs: "Werther-Playlist"
Holger Schober
begibt sich auf die Spuren Goethes, wenn er in seiner "Werther-Playlist" (ab
14 Jahren, Premiere am 23. Oktober) mit den Guerilla Gorillas den jungen
Liebenden von damals (musikalisch) ins Heute holt. Im Dezember erzählt das
Kollektiv in "Unterwegs mit Gulliver" die Originalgeschichte mithilfe einer
Puppenspielerin neu (ab 6 Jahren). Zu Weihnachten liegt Zauber in der Luft,
wenn Rabl die Tanzproduktion "Steffis Weihnachten" zur Uraufführung bringt.
Eines der Highlights im Frühjahr bildet die Dramatisierung von Peter
Turrinis Kinderbuch "Was macht man, wenn... Ratschläge für den kleinen
Mann". Für alle, die es nicht erwarten können: Turrinis neues, von Gerhard
Haderer illustriertes Werk "Manchmal ist ein Fasan eine Ente" wird morgen,
Donnerstag, im ZOOM Kindermuseum
präsentiert.
Info
Alle Informationen
erhalten Sie unter www.dschungelwien.at.