"Deutschland sucht den Superstar" unter massiver Kritik: Gegen die Casting-Show ermittelt jetzt die Jugendschutzbehörde.
Das deutsche Fernsehen und insbesondere die RTL-Sendung "Deutschland sucht den Superstar" ist wieder im absoluten Kreuzfeuer der Kritik: Nach dem schrecklichen Vorfall rund um den von anonymen Anrufern gepeinigten Jungen Raymund R., ist die Jugendschutzbehörde jetzt (KJM, Kommission für Jugendschutz) der Meinung, dass die gestrenge Jury rund um Dieter Bohlen die Menschen öffentlich bloss stelle und damit zuschauende Kinder psychisch beeinträchtigen würde.
Bohlen "schuld" am Nervenzusammenbruch?
Das
schockierende Bild zeigt den Buben, als er nach seinem verpatzten Auftritt
von Dieter Bohlen gehänselt und scharf niedergemacht wurde. Daraufhin erlitt
Raymund einen Nervenzusammenbruch und musste vom RTL-Team beruhigt werden.
Selbst das hat Bohlen nicht goutiert und scheinte ihn nicht besonders
aufzuregen. Nach dem Vorfall, wonach der Schüler in der Aussenwelt derbe
beschimpft wurde, geriet der Sender in Panik. Der Vorsitzende der
Kommission, Wolf-Dieter Ring, kritisiert, dass RTL die Schuld für den
Zusammenbruch zuerst dem Vater des 17-jährigen zugeschoben wurde.
RTL "scheinheilig und verlogen"
"Das finde ich verlogen
und scheinheilig, nachdem RTL die Kandidaten aussucht", meint Wolf und
prangert damit den Sender direkt an. Die Kommission prüft nun die Wirkung
der Show auf Kinder und Jugendliche. Die Jury rund um Dieter Bohlen stellt
laut Ring die brutale Selektion als "gesellschaftlich erwünscht dar". Nun
droht die Kommission damit, dass der Kölner Sender ein Bußgeld zahlen muss,
sollte sie eine Verfehlung diesbezüglich feststellen.
"Ich würde Bohlen das Handwerk legen"
Sänger Tony
Marshall hat „Deutschland sucht den Superstar“ frontal angegriffen und
vergleicht die Sendung mit dem US-Gefangenenlager Guantanamo.
DSDS-Jurymitglied Dieter Bohlen wird von ihm scharf kritisiert. „Das ist
eine Frechheit, was sich Bohlen da leistet“, so Marschall zur Hannoverschen
Neuen Presse. Der Zuammenbruch des Buben erschüttere ihn sehr: „Als
ich das gesehen habe, musste ich gleich an Guantanamo denken, da werden auch
Menschen gebrochen.“ Dass ein Nachwuchskünstler kein Talent habe, könne man
ihm schließlich auch anders sagen, erklärt Marshall. „Ich würde Bohlen das
Handwerk legen."