Duffy, eine 19-jährige Britin, mischt das Soul-Geschäft so sehr auf, dass sie sogar mit einer Ikone verglichen wird: Mit Dusty herself.
Das Herz mancher Personen im näheren oder nicht mehr so ganz nahen Umfeld würde bluten, würde der Vergleich mit Dusty Springfield, eine der legendärsten (und auch tragischsten) Soulstimmen des Jahrhunderts einfach so hingeschmissen, doch Kritiker erkennen in ihr das Potential, mit einem ähnlichen Wert und Musikstyle berühmt zu werden. Duffy - so der Name des neuen Shooting-Stars aus England, lässt im Moment niemanden kalt. Und schon gar nicht die Charts: Seit ein paar Wochen ist sie unumstrittene U.K.-Nummer 1.
Duffy will den Dusty-Vergleich nicht
Sie heißt Amy mit Vornamen
- und so wollte sie in der Öffentlichkeit aufgrund des Vergleichs mit
Soulwunder Amy Winehouse auf gar keinen Fall genannt werden. Der
musikalische Vergleich mit Dusty Springfield ("You don't have to say
you love me", "In Private") rührt in England vermutlich an
ihrem Retro-Sixties-Sound; die Soulstimme der jungen Walisierin Duffy
erinnert zudem auch an die 1999 in London verstorbene Größe. Auch diesen
Vergleich scheut sie, wohlwissend, dass die Fußstapfen äußerst groß, die
tragischen Umstände (Dusty Springfield war schwer alkohol-, nikotin-, und
kokainabhängig sowie manisch depressiv) zum Vergleich äußerst kritisch für
ein noch so blutjunges Poptalent sein könnten.
"Mercy" wird zum Überhit
Konzentrieren wir uns
aber auf die junge Dame selbst - denn in der Jugend liegt (bekanntlich) die
Zukunft. Der Hit "Mercy", der auch in Österreich sicherlich bald
Einzug halten wird, lebt von einem Flashback aus den Sixties: Orgel,
Gitarren, kraftvolle Drums - die Stimme irgendwo zwischen Lulu, Carmel, und
Dolly - aber dann doch ganz Duffy. Voller Selbstvertrauen wird ein
schwieriges Stück Soul transportiert, welches aber so in und am Puls der
Zeit wie sonst nichts. Von der Dame werden wir noch hören.