Konzertkritik
EAV: Erstklassige Hits und zweideutige Gags
14.04.2008
Klaus Eberhartinger und Co. begeisterten bei ihrem Konzert in der Wiener Stadthalle. 140 Minuten Hits und Gags am laufenden Band.
„Heute werden wir uns der Liebe nähern. Von allen Seiten – auch von hinten!“ In der gut gefüllten Wiener Stadthalle (6.000 Besucher, nur Sitzplätze) gibt Conférencier Klaus Eberhartinger gleich in der Anfangsmoderation zwischen dem kitschig-opulenten Opener Amore und dem 1988er Uralt-Hit Schweinefunk das Motto für die kommenden 140 Konzert-Minuten: erstklassige Hits und zweideutige Gags. Und die EAV ist in diesen beiden Disziplinen absolute Weltklasse! Besticht doch das von ÖSTERREICH präsentierte Tour-Highlight, wie schon die 32 Konzerte davor, als grandioses Hit- und Gag-Feuerwerk.
30 Jahre Blödel-Pop
Unter frenetischem Applaus und nicht
enden wollendem Gelächter liefert die EAV auf einer futuristischen Megabühne
mit fluoreszierenden Bar-Elementen und überdimensionaler Showtreppe eine
fulminante, 38 Songs (!) starke Werkschau aus mittlerweile 30 Jahren
Blödel-Pop. Gekonnt, und von 15 skurrilen Verkleidungen begleitet,
vermischt Eberhartinger dabei dadaesken Sinnlos-Pop à la Agadla Gu Gu oder
Zwirch & Zwabel mit Nachdenklichem wie der Irak-Kriegs-Nummer Mein Gott.
Selbst 80er-Jahre-Klassiker wie Märchenprinz oder Küss die Hand, schöne Frau
klingen dabei nicht antiquiert.
Hit-Medley
Nach zwei Stunden – als musikalisches Allgemeingut
fungierende Hits wie Fata Morgana, Samurai oder An der Copacabana sind
längst abgefeuert – zeigt die EAV dann ihren wahren musikalischen
Sonderstatus und liefert als Zugabe ein knapp zehnminütiges Hitmedley mit
Frauenluder, Ding Dong, Heiße Nächte in Palermo, 3 weiße Tauben und 300 PS.
Wer es sich erlauben kann, derartige Gassenhauer bloß in
Stakkato-Kurzversionen durchzupeitschen, hat wahrhaft Großes hinterlassen.
Am 14. April geht es weiter: EAV in der Helmut-List-Halle in Graz, 20: Uhr