"André Chénier" heuer auf der Seebühne.
Der riesenhaft vergrößerte Kopf des Marat liegt auf der Seebühne. Auf und neben ihm ereignet sich Oper. Umberto Giordanos André Chénier, ein effektvolles Stück des italienischen Verismo, wird heuer als Spiel auf dem See am 20. Juli die Bregenzer Festspiele eröffnen und insgesamt 24 Mal aufgeführt.
Keith Warner inszeniert, Ulf Schirmer dirigiert, jede Hauptrolle ist dreifach besetzt. Das von David Fielding erdachte Bühnenbild erinnert an Jean Paul Marat, einen der Führer der französischen Revolution. Er starb freilich nicht als Märtyrer dieser Revolution, sondern wurde 1793 von seiner Lebensgefährtin erstochen. Ein Jahr später wurde der Revolutionsdichter André Chénier, erst 31 Jahr alt, unter der Guillotine geköpft. Der Opernheld liebt und agitiert also angesichts des Politikermahnmals.
Festspielhaus
Das übrige Festspiel-Programm dominiert die englische Komponistin Judith Weir (56). Von ihr wird die Oper Achterbahn uraufgeführt; außerdem stehen ihre Kammeroper Der blonde Eckbert (nach einer Tieck-Novelle) und mehrere Orchesterwerke auf dem Programm.
David Pountney, seit 2004 Intendant der Bregenzer Festspiele, will auch nächsten Sommer das Moderne wagen. 2012 werden zwei Opern des Deutschen Detlev Glanert (Solaris und Nijinskys Tagebuch) aufgeführt. Auf der Seebühne wird 2012 André Chénier wiederholt.
2013: Musical
Pountney, schon ab Herbst auch Intendant der Welsh National Opera in Cardiff, ist in Bregenz noch für das Programm 2013 verantwortlich. Er hat als sein letztes Spiel auf dem See Show Boat von Kern und Hammerstein ausgewählt. Das bereits dreimal verfilmte Musical aus dem Jahr 1927 gilt als Klassiker in diesem Genre.
➜ André Chenier; Bregenz, ab 20. 7. Info: www.bregenzerfestspiele.com