Staatsoper

Eine Klasse für sich: Erwin Schrott

Teilen

„Don Giovanni“ in famoser Besetzung – nächste Vorstellung am Sonntag. 

In der neu besetzten Aufführungsserie von Mozarts Jahrtausendwerk Don Giovanni an der Staatsoper besticht vor allem die Sängerbesetzung. Die drastische Inszenierung von Jean-Louis Martinoty ist seit der Premiere nicht besser geworden, der Dirigent Louis Langrée bemüht sich um eine korrekte Umsetzung der genialen Partitur, aber schon die Ouvertüre gerät zu schwerfällig und zu laut, und die Solisten wählen oft ihr eigenes Tempo.

Bässe
Großartig sind die beiden Protagonisten: Dem eleganten russischen Bass Ildar Abdrazakov liegt der erotomanische Titelheld zwar ein wenig zu hoch, trotzdem kann er als ruchloser Verführer überzeugen. Ihm zur Seite brilliert der uruguayische Bassbariton Erwin Schrott mit ungepflegten langen Haaren als unverschämter Diener Leporello. Das perfekte Zusammenspiel der beiden Bässe ist eine Klasse für sich.

Als Don Ottavio debütiert Toby Spence, ein wunderbar lyrischer Tenor, der vor vier Jahren im Theater an der Wien als Tom Rakewell in Strawinskys The Rake’s Progress unter Harnoncourt für Furore gesorgt hat. Nächste Vorstellung: Sonntag.

Die Kultur-Highlights des Jahres 2012

Von Thomas Bernhard bis Constantin Brancusi reichen die Pläne, die der neue Leiter der Kunsthalle Wien, Nicolaus Schafhausen am 10. Jänner bekannt gegeben hat. Ein reduziertes, eher divers wirkendes Programm, das mit dem in den Presseunterlagen formulierten "prägnanten Profil" ("Thematische Gruppenausstellungen, Einzelpräsentationen internationaler KünstlerInnen, Retrospektiven bekannter VertreterInnen der Gegenwartskunst sowie Ausstellungen bislang noch weniger bekannter KünstlerInnen") noch nicht viel zu tun hat. In-Künstler findet man im Gegensatz zu früher nicht. Schafhausen: "Es geht selbstverständlich nicht um die Replizierung von Trends, sondern um die Kenntnis der Diskurslage."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten