In der neu besetzten Aufführungsserie von Mozarts Jahrtausendwerk Don Giovanni an der Staatsoper besticht vor allem die Sängerbesetzung. Die drastische Inszenierung von Jean-Louis Martinoty ist seit der Premiere nicht besser geworden, der Dirigent Louis Langrée bemüht sich um eine korrekte Umsetzung der genialen Partitur, aber schon die Ouvertüre gerät zu schwerfällig und zu laut, und die Solisten wählen oft ihr eigenes Tempo.
Bässe Großartig sind die beiden Protagonisten: Dem eleganten russischen Bass Ildar Abdrazakov liegt der erotomanische Titelheld zwar ein wenig zu hoch, trotzdem kann er als ruchloser Verführer überzeugen. Ihm zur Seite brilliert der uruguayische Bassbariton Erwin Schrott mit ungepflegten langen Haaren als unverschämter Diener Leporello. Das perfekte Zusammenspiel der beiden Bässe ist eine Klasse für sich.
Als Don Ottavio debütiert Toby Spence, ein wunderbar lyrischer Tenor, der vor vier Jahren im Theater an der Wien als Tom Rakewell in Strawinskys The Rake’s Progress unter Harnoncourt für Furore gesorgt hat. Nächste Vorstellung: Sonntag.
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