Attacke gegen Pelinka

Elfriede Jelinek: "Der kleine Niko"

02.01.2012

Elfriede Jelinek nimmt auf ihrer Homepage SPÖ & Niko Pelinka aufs Korn.

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© APA/Schlager, elfriedejelinek.com
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Der Text, veröffentlicht auf der Website www.elfriedejelinek.com, hat den harmlosen Titel Der kleine Niko, doch er ist an Schärfe und Wut kaum zu überbieten.

Elfriede Jelinek, die der linken Bewegung eher nahe als fern steht, nimmt den Aufstieg des jungen SPÖ-Manns Niko Pelinka als Büroleiter von ORF-Chef Alexander Wrabetz zum Anlass für eine bittere Abrechnung mit der SPÖ.

Sie beklagt ein „Beziehungsgeflecht, in dem einer den anderen raufschiebt und schon den anderen nachschiebt.“ Sie attackiert die junge Generation in der SPÖ als „Sprösslinge, Parteikinder dieser Sozialdemokratie, welche nicht mehr gewählt wird, sondern selber wählt.“

Und sie lässt kein gutes Haar an Pelinka, dem kleinen Niko: „Ein Mensch, der von Abhängigkeiten gezeichnet ist, in die er nun alle, vor allem die Unabhängigen bringen muss, das ist seine Aufgabe: die Abhängigkeit.“

Die Literatur-Nobelpreisträgerin, die in der Vergangenheit immer wieder das Ziel untergriffiger Attacken von rechts war, macht kein Hehl über ihre Entäuschung über die Tendenzen im linken Lager: „Menschen werden eingesetzt wie Figuren. Das Nichts regiert. Das Nichts erklärt uns aus einem leuchtenden Kasten die Welt.“

Jelinek: "Ende der Sozialdemokratie"

"Das Ende der Sozialdemokratie, es ist jetzt gekommen und ist jetzt da, nicht einmal mit einem Flüstern tritt es auf, sondern breit grinsend, ich bin nicht gekommen, euch den Frieden zu bringen, sondern mein entwaffnendes Grinsen, das sagt: Ich weiß nichts, aber ich weiß, dass ich nichts wissen muss.“

"Die Sozialdemokratie als Maßschneiderei für Karrieren, so endet sie. Sie töten die politische Bewegung, aus der ihre Altvorderen gekommen sind. Und jetzt ist sie tot, die Sozialdemokratie, sie weiß es vielleicht noch nicht, ich glaube, sie weiß es wirklich nicht, . Ich ahne schon, was kommt. Ein düsterer Schatten, der sie alle hinwegfegen wird, aber vorher werden sie noch da sein. Solange sie können.“

"Der Niko, der ist schon ein ausgesuchter Mitarbeiter. Ausgeschlafen ist der. Grins grins grins, dagegen war die Sonne vom Wörthersee ein Kind von Traurigkeit, grins grins, ja, so machen sie, ob man es ihnen sagt oder nicht. Sie machen ja nichts. Sie grinsen, denn sie haben keine Sorgen mehr.“



 

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