Inszeniert dürfen Jelineks Stücke hierzulande nicht werden – aber gezeigt.
„Besoffene, aufgeputschte Mörder ziehen aus, um auf Wehrlose zu ballern wie auf Schießscheiben. Das sprengt jede Vorstellungskraft, aber es setzt auch jede in Gang“, umreißt Elfriede Jelinek den Inhalt ihres Anti-Nazi-Dramas Rechnitz (Der Würgeengel) im Interview mit Pia Janke. Das Stück bezieht sich auf einen realen Massenmord, den Nazis auf Einladung der Gräfin Batthyány am 24./25. März 1945 in der Nähe von Schloss Rechnitz an 180 ungarisch-jüdischen Zwangsarbeitern verübten.
Gastspiel
Die Wiener Festwochen präsentieren am Samstag, 22.5.
Jossi Wielers Münchner
Rechnitz-Inszenierung (bekanntlich hat Jelinek
Realisierungen ihrer Stücke an österreichischen Bühnen untersagt). Wenig
später, am 17. Juni, ist dann Jelineks komödiantische Abrechnung mit Julius
Meinl & Co., Die
Kontrakte des Kaufmanns, in Nicolas Stemanns Kölner Inszenierung an
der Reihe. (Tipp: Zum Rechnitz-Gastspiel erschien im Praesens Verlag
das exzellente Buch Die endlose Unschuldigkeit.)