Theater-Ranking
Elfriede Jelinek erneut Dramatikerin des Jahres
29.08.2007
Die renommierte Theaterzeitschrift "Theater heute" hat die Ergebnisse ihrer jährlichen Umfrage unter 40 führenden Kritikern bekannt gegeben.
Von der Theaterwelt wird das Ergebnis dieser Umfrage jährlich mit Spannung erwartet. Nun ist es wieder soweit. die Sieger stehen fest. Nicht so oft vertreten wie in den letzten Jahren ist das Wiener Burgtheater.
Theater des Jahres
Von den 40 befragten Kritikern sprachen sich
18 für das Thalia Theater aus, das schon 2003 ausgezeichnet worden war. "Beim
Thalia stimmt im Moment einfach alles: das Ensemble, der Spielplan, die
Regisseure, die Stimmung. Und es hat mit Ulrich Khuon einen Intendanten, der
sich nicht wichtiger nimmt als sein Theater", sagte Franz Wille von "Theater
heute". An zweiter und dritter Stelle nannten die Kritiker zwei
Berliner Häuser: Das Maxim Gorki und das Deutsche Theater (DT).
Jelinek zum 3. Mal Dramatikerin des Jahres
Die österreichische
Autorin und Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek wurde von einer unabhängigen
Kritikerjury zum dritten Mal (nach 1993 und 1998) zur "Dramatikerin des
Jahres" gewählt. Das von Ulrich Khuon geleitete Hamburger Thalia Theater
wurde in der Umfrage der Zeitschrift "Theater heute" zum "Theater des
Jahres" gekürt, berichtet das Blatt in seinem Jahrbuch 2007 am Mittwoch.
Inszenierung des Jahres
"Inszenierung des Jahres" ist
Dimiter Gotscheffs "Die Perser" am Deutschen Theater (DT) in
Berlin. Nach Gotscheffs sperriger Inszenierung der "Perser" folgen
in der Kritikergunst Michael Thalheimers "Orestie", das andere
Antiken-Projekt am DT, Nicolas Stemanns "Ulrike Maria Stuart"-Inszenierung
(Thalia) sowie zwei Inszenierungen von Andreas Kriegenburg: "Drei
Schwestern" (Münchner Kammerspiele) und die "Schmutzigen Hände"
(Thalia).
Schauspielerin des Jahres
"Schauspielerin des Jahres" ist Judith
Rosmair vom Thalia für ihre Rollen als Gudrun Ensslin in Jelineks "Ulrike
Maria Stuart" und Dorine im "Tartuffe".
Schauspieler des Jahres
"Schauspieler des Jahres" ist Joachim
Meyerhoff als "Hamlet" am Schauspielhaus Zürich und als Benedikt in "Viel
Lärm um nichts" am Wiener Burgtheater.
Bühnenbild
"Bühnenbildnerin des Jahres" ist Katrin Brack für
die "Konfettikanonade" in Gotscheffs "Tartuffe".
Kostüm
Als beste Kostümbildnerin nannten die Kritiker Andrea
Schraad für ihre "blendend weißen "Drei Schwestern".
Nachwuchs-Regie
Jette Steckel wurde für ihre
"Nachtblind"-Inszenierung am Thalia zur besten Nachwuchsregisseurin gewählt.
Nachwuchs-Schaupielerin
Julischka Eichel bekam die Auszeichnung
als beste Nachwuchsdarstellerin.
Nachwuchs-Dramatiker
Für sein Stück "Alter Ford Escort
Dunkelblau" wurde Dirk Laucke bester Nachwuchsdramatiker.
Ausländisches Stück
Das "ausländische Stück des Jahres"
ist Simon Stephens' "Motortown" vor Yasmina Rezas "Gott des Gemetzels".