Die Uraufführung der Oper kam beim Festspiel-Publikum gut an.
Nach drei Stunden ist am Mittwochabend die Uraufführung der Oper "Geschichten aus dem Wiener Wald" von Heinz Karl Gruber im Festspielhaus in Bregenz mit lang anhaltendem Jubel zu Ende gegangen. Der Komponist hatte diese Eröffnungspremiere der 69. Bregenzer Festspiele selbst dirigiert, freute sich sehr über die positive Aufnahme und dankte den Wiener Symphonikern mit einem Kniefall.
Literarisches Vorbild
Ödön von Horvaths berühmte Geschichte des Mädchens Marianne, das an den Männern und der Welt zerbricht, erzählt sich auch im Libretto von Michael Sturminger eindrücklich. Das Ausstattungs-Duo Renate Martin und Andreas Donhauser hat die Schauplätze gänzlich kitschlos ins Heute transferiert, inklusive Hochhäuser-Skyline und Donauturm an der Alten Donau und Hochwasserschutzbauten in der Wachau.
Auch HK Gruber hat den Griff in die Klischeekiste vermieden, macht nur selten verfremdete Anleihen an Walzer-Vorbilder, interpretiert Wiener Lieder neu und sorgt für eine reiche Musik voller bunter Klangfarben und unterschiedlicher Einfälle. Die Horvath'schen Stillen zum Nachhallen von Stimmungen und Motiven sind bei ihm allerdings Mangelware.
Starkes Ensemble
Aus dem starken Sängerensemble erhielten die belgische Sopranistin Ilse Eerens als Marianne und Jörg Schneider als Fleischermeister Oskar den meisten Applaus, herausragend auch Angelika Kirchschlager als Trafikantin Valerie und Anja Silja als Großmutter.
Die Aufführung wird nur noch zwei weitere Male in Bregenz gezeigt und übersiedelt ab 14. März 2015 an das koproduzierende Theater an der Wien. Morgen, Donnerstag, werden die letzten Bregenzer Festspiele unter Intendant David Pountney mit der Wiederaufnahme-Premiere seiner "Zauberflöte"-Inszenierung auf der Seebühne fortgesetzt.
© APA/Dietmar Stiplovsek
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