Mozarts Jahrtausendwerk Don Giovanni ist unter der musikalischen Leitung von Louis Langrée ab heute in vier Vorstellungen an der Wiener Staatsoper zu erleben. Star der Aufführung ist Erwin Schrott, der fesche uruguayische Bassbariton mit den schwarzen Locken, den sinnlich aufgeworfenen Lippen und dem attraktiven, gut trainierten Body, der nicht nur ein toller Sänger ist, sondern auch der Lebenspartner der russischen Primadonna Anna Netrebko und Vater ihres bald viereinhalbjährigen Sohnes Tiago Aruã.
Allerdings singt er diesmal nicht den Titelhelden, sondern dessen Diener Leporello, dessen bassbaritonale Stimmlage seinem samtig schwarzen Timbre ohnehin besser liegt. Gefühle „Mir ist der Leporello lieber, als Figur und auch von der Musik her, die Partie liegt tiefer“, sagt Schrott. „Natürlich ist Don Giovanni die Hauptrolle, er hat schöne Musik zu singen, aber er entwickelt sich nicht; er bleibt immer derselbe, er verhöhnt alle und kümmert sich um niemanden. Im Gegensatz zu ihm zeigt Leporello verschiedene Gefühle, die Mozart in der Partitur ausdrückt, Ärger, Freude, Zorn, Angst. Leporello ist die größere Herausforderung, er ist ein Mensch, während Don Giovanni ein Dämon ist.“
Göttlich Mozart, den göttlichen Salzburger, bezeichnet der Beau als seinen Lieblingskomponisten: „Mozart hat einen wichtigen Platz in meinem Herzen. Er ist ein ganz besonderer Komponist, weil seine Musik gleichzeitig dramatisch, romantisch, komisch und traurig ist. Sie kann zu Tränen rühren und sehr witzig sein.“
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