"Es war nicht Kolumbus"

Ausgangspunkt für das Buch ist die Selbsterkenntnis des Autors, welch riesige Lücken im Wissen um die Geschichte seines Landes klaffen. Was ist in Amerika zwischen der "Entdeckung" durch Kolumbus 1492 und der Ankunft der Pilgrims im Jahr 1620 an der Ostküste geschehen?

Und überhaupt: war Kolumbus tatsächlich der Erste? Horwitz bricht zu seiner einzigartigen Reise auf und sucht die Spuren der zahllosen Europäer – Wikinger, spanische Conquistadores, maurische Sklaven, Franzosen, Portugiesen –, die lange vor den Pilgervätern den Atlantik überquerten.

Er folgt dabei dem gleichen Schema wie in seinem Cook-Buch und besucht die Orte von Labrador über "Hispanola" bis zum US-Festland, folgt den "Raubzügen" der spanischen Eroberer. Eindrucksvoll zeigt er die Konsequenzen dieser Entdeckungen für Eroberer, Eroberte und nachfolgende Neuansiedler. Spannend schildert er deren widersprüchliche Geschichtsauffassung.

Mit dem scharfen und neugierigen Blick des Entdeckers, historischem Sachverstand und großem Humor schildert Horwitz die Stationen seiner faszinierenden Reise, schlägt Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Fakten und Legenden und wirft so ein völlig neues Licht auf den Kontinent, den wir seit so langer Zeit zu kennen glauben.

Fazit: Keine neuen Erkenntnisse über die Entdeckungsgeschichte Amerikas, aber einzigartige neue Blickwinkel - auch und vor allem für nicht Amerikaner.

Über den Autor:
Tony Horwitz, geboren in Washington, D.C., war Auslandskorrespondent für das Wall Street Journal, Autor des New Yorker und ist 1995 mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet worden. Seine viel gerühmte Biografie über James Cook, 2004 im marebuchverlag erschienen, war in den USA ein Bestseller. Der Autor lebt mit seiner Familie in Massachusetts.

Service:

Tony Horwitz
Es war nicht Kolumbus
Die wahren Entdecker der Neuen Welt
ca. 500 Seiten, gebunden, mit 48 Abbildungen und Karten,
€ 29,90 [D]
ISBN 978-3-86648-093-3