Auszeichnung

Europäischer Filmpreis erstmals nach Rumänien

02.12.2007

Cristian Mungiu wurde als bester Regisseur und sein Film "4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage" als bester Film ausgezeichnet.

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© Reuters
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Rumänien ist nach der Goldenen Palme in Cannes jetzt auch Sieger beim Europäischen Filmpreis und auf dem Weg zum Oscar: Das rumänische Abtreibungs-Drama "4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage" von Cristian Mungiu (39) hat den 20. Europäischen Filmpreis gewonnen. Damit ging die Auszeichnung der europäischen Filmemacher zum ersten Mal nach Rumänien. Mungiu wurde für den besten Film und auch als bester europäischer Regisseur ausgezeichnet. Eine Ehrung gab es auch für den österreichischen Produzenten Veit Heiduschka: Er erhielt zusammen mit Margaret Menegoz den erstmals vergebenen "Prix Eurimages", einen Preis für Koproduktionen. Heiduschka gründete die WEGA-Filmproduktionsgesellschaft und produzierte zahlreiche Haneke-Filme.

Mungius stiller und beklemmender Film setzte sich gegen Konkurrenten wie "Die Queen", "Persepolis", "Der letzte König von Schottland" und "La Vie en Rose" durch. Der deutsch-türkische Regisseur Fatih Akin erhielt den Drehbuchpreis der Europäischen Filmakademie für seinen Migrationsfilm "Auf der anderen Seite".

Regisseur Mungiu erzählt die Geschichte zweier Freundinnen zu Zeiten des rumänischen Diktators Ceausescus, die eine damals streng verbotene Abtreibung organisieren müssen. Rumänien schickt den Film auch ins Rennen um den Auslands-Oscar 2008. Den Europäischen Filmpreis bekam Mungiu passenderweise am Nationalfeiertag Rumäniens (1. Dezember).

Als beste Schauspielerin wurde die Britin Helen Mirren ausgezeichnet. Für ihre Rolle als Königin Elizabeth II. in "Die Queen" hat Mirren bereits einen Oscar bekommen. Zum besten europäischen Schauspieler wurde der Israeli Sasson Gabai ("The Band's Visit") gekürt. Die Bestsellerverfilmung "Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders" von Tom Tykwer bekam Preise für die beste Kamera (Frank Griebe) und für das beste Produktionsdesign (Uli Hanisch).

Regisseur Wim Wenders, Präsident der Europäischen Filmakademie, ehrte Jean-Luc Godard ("Außer Atem") für sein Lebenswerk. Der 76-jährige Franzose hatte seine Teilnahme an der Gala abgesagt, was Wenders sichtlich enttäuschte. Kameramann Michael Ballhaus erhielt einen Preis für seinen Beitrag zum Weltkino. Für ihn sei das die schönste Art, ihn nach der Rückkehr aus Amerika in Deutschland willkommen zu heißen, sagte der 72-Jährige, zu dessen Werken Fassbinder-Filme ebenso zählten wie große Hollywood-Produktionen.

Zum Jubiläum ehrte die Filmakademie, die Stars wie Liv Ullmann und Jeanne Moreau auf die Bühne holte, zudem den Altmeister des portugiesischen Kinos, Manoel de Oliveira (98), den Wenders als den "ältesten Regisseur im Universum" bezeichnete.

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