Ihr 16. Fall "Alles rot" führt die Journalistin mitten in die Bankenkrise.
Bankenkrise, Finanzspekulationen und Arbeitslosigkeit, EU-Troika und Demonstrationen gegen harte Maßnahmen aus Brüssel - der Hintergrund des neuen Krimis von Eva Rossmann liest sich wie eine Themenliste aktueller Berichterstattung. Kein Wunder, Heldin Mira Valensky ist Magazin-Journalistin. Eine Reportage führt sie nach Zypern, wo sie in eine Mordserie involviert ist. Bald ist "Alles rot".
Keine Schwarz-Weiß-Malerei
"Alles rot" wird in den kommenden Tagen in Wien, im Weinviertel und in Brüssel präsentiert - alles ebenfalls Schauplätze des bereits 16. Mira-Valensky-Krimis, der die Krise Zyperns mit Machenschaften in Österreich und den Administrations- und Interventionsmechanismen der EU verbindet. Denn Eva Rossmann wandelt nicht auf den Spuren von Petros Markaris, der die wirtschaftlichen und politischen Ereignisse in Griechenland in seinen jüngsten Krimis vor allem zur beinharten Abrechnung mit einem politischen Establishment genutzt und dessen Opfer in den Mittelpunkt gerückt hat.
Valensky trifft zwar auch auf einen griechischen Bankenmanager, der nach seiner Entlassung als Barkeeper arbeitet, aber zeichnet keineswegs das Schwarz-Weiß-Bild einer krisengeschüttelten Gesellschaft. "Alles rot" verquickt Politisches und Privates und macht klar, dass Kriminalität nicht nur im Wirtschafts-, sondern auch im persönlichen Zusammenleben ein Faktor ist, mit dem immer zu rechnen ist. Ob Valenskys Interviewpartnerin Dagmar Wieser, die aus Deutschland stammende sympathische und lebenslustige Leiterin der EU-Taskforce auf Zypern, deren Auto schon einmal mit Fäkalien beschmiert wurde, aus Hass auf die EU-Maßnahmen oder aus Eifersucht ermordet wird, als politische Repräsentantin eines bekämpften Systems oder als attraktive Geliebte, bleibt bis zuletzt offen.